Lörrach Katastrophenszenario gemeistert

Die Oberbadische
Die Feuerwehr hatte bei ihrer Übung ein komplexes Aufgabenszenario zu bewältigen – und das in der Dunkelheit. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

FeuerwehrAbschlussübung der Lörracher Wehr auf Waldparkplatz / Den Anforderungen gewachsen

Die Lörracher Abteilung der freiwilligen Feuerwehr hat am Freitagabend, 23. Oktober, ihre Abschlussübung auf dem Waldparkplatz an der Adelhauser Straße durchgeführt.

Lörrach. Unter der Leitung des Kommandanten der Abteilung, Markus Künstle, wurde die Zusammenarbeit der vier Löschzüge sowie dem Gefahrgutzug und dem Fernmeldezug geprobt. Die Übung sollte den Aufgaben im reellen Einsatz Rechnung tragen, die heutzutage mehr technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen als traditionelle Brandbekämpfung beinhalten.

Die Löschzugführer Klaus Betting und Andreas Ille hatten die Übung ausgearbeitet und vorbereitet. Sie gingen davon aus, dass ein Lastkraftwagen mit einem Bus kollidierte. Am LKW lief Diesel aus, der Bus begann zu brennen. Der Fahrer des Lasters wurde eingeklemmt. Vorbeifahrende Passanten in PKW´s, davon einer mit einem Gefahrstoff beladen, kollidierten ebenfalls, wobei auch in diesem Fall ein Fahrer eingeklemmt wurde und der andere nicht ansprechbar im Auto lag. Der auslaufende Kraftstoff entzündete zudem eine Grillhütte. Ins Szenario integriert wurde die Evakuierung von 20 Jugendlichen im Bus, der Feuer gefangen hatte und bereits verraucht war, was durch den Einsatz von „Disconebel“ simuliert wurde.

Der anrückende Rüstzug, der zunächst nur von den beiden PKWs, die in einen Unfall verwickelt waren, wusste, alarmierte aufgrund der Gesamtsituation sofort die weiteren Lörracher Löschzüge sowie den Löschzug Tumringen, den Fernmeldezug und den Gefahrgutzug nach.

Nach einer ersten Erkundung der Lage wurde sofort mit der Menschenrettung aus dem Bus begonnen. Parallel machte sich der nachrückende Zug daran, schonend mit hydraulischem Rettungsgerät die eingeklemmte Person aus dem Unfallwagen zu befreien.

Der Gefahrgutzug indes zog den schweren Chemieschutzanzug und Atemschutz an, rettete den Fahrer und barg die „gefährliche“ Flüssigkeit durch Umpumpen in ein sicheres Behältnis.

Die weiteren Kräfte begannen nun, die Löscharbeiten an der Grillhütte. Da keine unmittelbare Menschengefährdung von diesem Objekt ausging, wurde diese auf der Prioritätenliste ganz unten angesiedelt. Nichtsdestotrotz war aufgrund der fehlenden Wasserversorgung eine Pendelverbindung einzurichten. Dies bedeutet, dass ein Tanklöschfahrzeug zum nächsten Hydranten fahren musste, Wasser tankte, um dann die anderen Löschfahrzeuge damit zu versorgen.

Der Fernmeldezug bereitete während der Einsatzübung permanent die Lage auf, erfasste die geretteten Personen und hielt die Kommunikation aufrecht. So wurden etwa während der Übung die Einsatzabschnitte „Personenrettung Bus“, „Technische Hilfeleistung“ und „Brandbekämpfung“ gebildet um die anfallenden Aufgaben auf mehrere Abschnittsleiter zu verteilen und die Einsatzkräfte optimal zu gliedern.

Heute mehr technische Hilfeleistung bei Unfällen als Brandbekämpfung

An der Manöverkritik stellte Abteilungskommandant Künstle fest, dass die Lörracher Wehr sich einmal mehr den Anforderungen gewachsen zeigte. Um die Kreisstraße nach Adelhausen möglichst frei zu halten, wurden alle Fahrzeuge komprimiert aufgestellt, was in der Dunkelheit die Arbeit zusätzlich erschwerte. Ein besonderes Dankeschön sprach Künstle den Organisatoren der Übung aus. Diese hätten es möglich gemacht, den Bus sowie den LKW vom THW auszuleihen. Das Jugend-THW stellte einen großen Teil der zu rettenden Jugendlichen. Den anderen Teil der „Verletzten“ stellten die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Lörrach. Auf deren Mitwirken seien die aktiven Wehrleute stets angewiesen und stolz, stellen sie doch die Aktivmannschaft von Morgen dar. Die Polizei sicherte mit einer Streife die Straße.

Die Übung habe gezeigt, dass die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen bestens funktioniere.

Dieser Meinung sei auch Wolfgang Grethler, Leiter des Polizeirevier Lörrach, gewesen, der die Übung beobachtete.

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