Die  Privatbrauerei Lasser ist auf vielen Feldern aktiv: Gemeinsam mit Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz beteiligt  sich das Unternehmen an einem Pilotprojekt  für alkoholfreies Bier, am  Samstag bringt es ein neues Bier auf den Markt: „Lasser hell.“ Und: Das  Sortiment aus Lörrach wird zunehmend von den Eidgenossen nachgefragt.

Von Bernhard Konrad
Lörrach. „Die Wertigkeit des Themas ’Bier’ steigt“, freut sich Lasser-Geschäftsführer Andreas Walter. Obwohl der Bierausstoß  in Deutschland auf’s Ganze besehen bei  großen wie kleinen Brauereien tendenziell sinkt, ist bei Lasser keine Durststrecke auszumachen. 

Brauer-Silvester
Der Brauer-Silvester Anfang Oktober war mit über  10 000 Gästen ein schöner Erfolg, der in diesem Jahr wiederholt werden soll – dann ausschließlich auf brauereieigenem Gelände, die Wallbrunnstraße bleibt offen. 

Brauhaus  
Der Laden brummt.  „Der Pächterwechsel hat sich bewährt. Wir sind mehr als zufrieden“, sagt Walter mit Blick auf die  Arbeit von  Frank Berberich. Künftig werde das Thema „Bier“ mit Themenabenden  und Biermenüs  in der Brauereigaststätte noch markanter präsentiert. 

Ein neues Bier
Dabei wird auch das neue „Lasser hell“ eine Rolle spielen: Am 23. April, dem  „Tag des Bieres“, an dem ebenfalls „500 Jahre deutsches Reinheitsgebot“ gefeiert wird,  ist Markteinführung. Ein wiederentdeckter   Klassiker, der sich einst in  Lörrach großer Beliebtheit erfreute und nun im Retro-Stil der 60er Jahre offeriert wird.

Regional und handwerklich
In der „Sehnsucht nach Unverfälschtem, Traditionellem“ sieht Walter  Potenzial für handwerklich gemachte Biere mit  regionalen Wurzeln. Das belege  nicht zuletzt der „Craft-Beer-Trend“ –  das heißt: Bier von einem Brauer, der in kleinen Mengen und unabhängig von Konzernen auf traditionelle Weise braut. Wobei „klein“ beim Bierausstoß sehr relativ zu sehen ist. „Im Grunde“, so Walter vor dem Hintergrund der Craft-Bier-Nachfrage, habe bei Lasser  „Tradition, was in vielen Großstädten   Trend ist“.

Das Schweiz-Geschäft 
Dies wird auch durch das wachsende Interesse aus Basel belegt, wo Lasser als traditionsreiche  Brauerei  aus der Region zusehends nachgefragt werde. Walter: „Das Schweiz-Geschäft entwickelt sich weiter positiv.“   Erschwert werde es aber  durch  Zollbestimmungen, die komplizierter sind, als der kurze Weg über die Grenze in die Nachbarstadt. Besonders deutlich wird dies  am Geschäft mit Kaltgetränke- und Kaffeeautomaten in schweizerischen Kantinen und Betrieben, an dem Walter schon seit einiger Zeit dran ist: „Wir brauchen wohl jemanden, der das in der Schweiz für uns abwickelt“, sagt er.

Die Logistikhalle
Lange schon strebt Walter den Bau einer neuen Logistikhalle an der Bergstraße an. Die Abbruchgenehmigung der alten Bausubstanz  liegt vor. Im Sommer soll mit dem Abbruch begonnen werden – sofern dann  offene Fragen der Steuergesetzgebung bei Schenkungs- und Erbschaftssteuer von der Politik wie angekündigt  geklärt seien: „Erst dann fangen wir an“, sagt Walter. Das Pilot-Projekt Neuland betritt das Unternehmen  mit  einem Pilotprojekt mit Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Anlagen zur Alkoholextraktion für alkoholfreies Bier lohnten sich in der Regel nur für Großbrauereien. Nun aber beschäftigen sich die Studierenden mit Kleinanlagen, die auch kleineren  Brauereien   passgenau die Herstellung alkoholfreien Bieres ermöglichen sollen: Auch dieser Markt wird von Lasser bearbeitet. 

Unternehmenszahlen
Derzeit beliefert  Lasser  mit  rund 50 Mitarbeitern zwischen Waldshut, Lörrach und Freiburg über 400 Gastro-Betriebe. Mit „deutlich über 40 000 Hektolitern Lasser-Bier“ und rund 30 000 Hektolitern alkoholfreien Getränken der Eigenmarke „Libella“ sei der Ausstoß 2015 im Vergleich zum Vorjahr um gut drei Prozent gestiegen.

 Zudem betreibt Lasser über 600 Heiß- und Kaltgetränkeautomaten in der Region. Als  Vollsortiments-Lieferant bietet der Lörracher Betrieb rund 300 Artikel als Handelsware an.