Lörrach (was). Wie wird die Haagener Straße künftig aussehen" Und: Welche Baumaßnahmen sind rund um die Bonifatiuskirche geplant" Diese Fragen beantwortete am Montag Architekt Gerhard Zickenheiner bei einem Rundgang, zu dem die Lörracher Grünen ein geladen hatten. Seit zweieinhalb Jahren beschäftigt sich Zickenheiner bereits mit dem Bonifatius-Areal. Ausschlaggebend dafür war der Wandel der katholischen Bonifatiusgemeinde, unter anderem bedingt durch Mitgliederrückgang und eine Interessenverlagerung, was andere Nutzungen zur Folge habe. Deshalb wurde laut Zickenheiner geprüft, welche bauliche Substanz vorhanden war, was einer Sanierung bedarf, und was von dem Gebäudebestand überhaupt noch von der Gemeinde benötigt wird. Wesentliche Aufgabe war es laut Zickenheiner, eine für die Zukunft tragfähige Lösung zu finden. Um dem näher zu kommen, gab es zwei Workshops, in denen über die bauliche Fragestellung hinaus diskutiert wurde, was Kirche sein wolle. Schließlich fiel die Entscheidung, dass die Gemeinde sich von einigen Gebäuden trennen will und ihren künftigen Schwerpunkt in der Jugendarbeit sieht. Zu den anstehenden baulichen Veränderungen auf dem Areal erklärte der Architekt, dass das Gebäude, in dem bisher das Kolping-Lokal untergebracht gewesen sei, „demnächst abgebrochen“ werde. Diese Entscheidung trage auch Pfarrer Thorsten Becker mit. Stattdessen entsteht ein neues Haus mit zwei kombinierbaren Sälen, einer 80 Quadratmeter großen Küche sowie einer Pfarrwohnung mit genügend Platz für einen eventuellen zusätzlichen Geistlichen. „Hier wird das neue Gemeindeleben stattfinden“, fasste Zickenheiner zusammen. Zudem solle durch die schlichte kubische Form und die Verkleidung mit Bronzeplatten die Sondernutzung des Gebäudes verdeutlichen. Das benachbarte Pfarrgebäude bleibt nach den Worten des Architekts erhalten und wird zukünftig von dem Neubau durch eine öffentliche, rechteckige freie Fläche mit Basketballkörben und einem Taufbecken getrennt sein. In dem Gemäuer selbst, welches derzeit umgebaut wird, werden verhältnismäßig einfach und funktionale ausgestattete Räume für die verschiedenen Gruppen, die innerhalb der Kirche agieren, entstehen. Im Keller wird der Jugendtreff „Bätsch“ untergebracht, der zudem einen Eingang über den neu entstehenden Hof erhalten soll. Das Haus in der Haagener Straße 11 wird erhalten bleiben und soll sanft saniert werden, erklärte Gerhard Zickenheiner den interessierten Bürgern. An die Brandwand des Gebäudes werde sich der geplante Neubau anschließen. In direkter Nachbarschaft gibt es ebenfalls erhebliche Veränderungen. Die Gebäude der früheren Druckerei „Südwestdruck“ werden ebenfalls abgerissen. Hier entsteht eine durchgängige Wohnbebauung mit dreieinhalb Geschossen (wir berichteten). An diesem Projekt ist Zickenheiner nicht beteiligt. An der Ecke Haagener Straße/Luisenstraße wird die Villa Lioba (Luisenstraße 9), in der die städtische Musikschule untergebracht wird, und das Gebäude Luisenstraße 7 (Bonifatiushaus mit Kindergarten) durch ein Treppenhaus – auch optisch – miteinander verbunden. Um die Bonifatiuskirche selbst sind mehr Grünflächen als bisher geplant.