Lörrach Kleine Inseln der Besinnung

Die Oberbadische
Selbstgebackene Weihnachtsbrötli verteilten Mädchen und Jungen des Matthias-Claudius-Kindergartens zur Öffnung des ersten Adventsfensters. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Friedensgemeinde: „Begehbarer Adventskalender“ / Auftakt in der Homburg-Siedlung

Es war die Stunde der Homburg-Kinder. Mit dem Ohrwurm von der Weihnachtsbäckerei feierten sie am Donnerstagabend vor dem Matthias-Claudius-Kindergarten die Öffnung des ersten Fensters am „Begehbaren Adventskalender 2016“.

Lörrach. Alle weiteren Fenster werden bis Heiligabend an unterschiedlichen Orten im Stadtteil geöffnet. Obendrein gibt’s je ein Fenster bei der katholischen Gemeinde St. Peter in der Nordstadt, in Stetten, in Brombach und in der Innenstadt.

Federführend für den „Begehbaren Adventskalender 2016“ ist die evangelische Friedensgemeinde in der Homburg-Siedlung. Jeden Abend – bis zum 24. Dezember – wird pünktlich um 18 Uhr an einem anderen Ort ein Adventsfenster geöffnet.

Den Auftakt besorgten die 60 Mädchen und Jungen des Matthias-Claudius-Kindergartens. Die Kleinen waren mit Begeisterung bei der Sache. Nicht nur, dass sie zusammen mit ihren Erzieherinnen das Adventsfenster bastelten – sie schmückten auch den Eingangsbereich und gaben dem gesamten Kindergarten ein ansprechendes vorweihnachtliches Ambiente.

Viele Eltern und Bewohner der Homburg-Siedlung verfolgten in finsterer Nacht die „Enthüllung“ des ersten Adventsfensters. Die Leiterin des Kindergartens, Verena Senn, freute sich mit den Erzieherinnen, dass alles gut geklappt hat und das große Publikum trotz klirrender Kälte ein gutes Stündchen im Freien verweilte. Belohnt wurden die Gäste mit Kinderpunsch. Derweil gingen Mädchen und Jungen mit Körbchen durch die Reihen und verteilten selbstgebackene Weihnachtsbrötli. Niemand wollte es den Kleinen verdenken, dass sie dabei munter mitnaschten.

Der tiefere Sinn des begehbaren Adventskalenders liegt in den Wunsch, sich abseits der Hektik der Adventstage zu treffen und „Inseln der Besinnung und Vorfreude auf die Weihnachtszeit zu finden“. So jedenfalls steht es in der Einladung der Friedensgemeinde. Meist wird das Fenster mit einer kleinen Andacht oder einer kurzen Geschichte eröffnet.

Ab und zu wird gemeinsam gesungen oder auf einem Instrument eine Melodie gespielt. Was die Besucher erwartet, kann im Vorfeld niemand genau sagen, denn die Gestalter des Adventsfensters haben absolute Freiheit.

Wer beim „Begehbaren Adventskalender“ mitmacht, trägt in jedem Fall dazu bei, Menschen in der Vorweihnachtszeit zu vereinen. Gemeinschaft und Begegnung sind der tiefere Sinn. Lieder, Bilder und Lichter laden ein, sich innerlich aufs Christfest vorzubereiten.

Wie weit Menschen sich dabei auch für einander öffnen, entscheidet jede und jeder selbst. Niemand muss reden oder mitsingen oder beten. Es ist immer möglich, „einfach so“ dabei zu sein.

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