Lörrach Kleine Schritte zum größeren Angebot

Die Oberbadische
Marktbeschicker, Kunden und Initiator Hans-Peter Pichlhöfer (4.v.r.) auf dem Mittwochsmarkt in Tumringen Foto: Katharina Ohm Foto: Die Oberbadische

Markt: In Tumringen hat sich seit September ein Wochenmarkt etabliert / Anfangs wenig Umsätze

In Tumringen bietet seit September 2016 ein kleiner Wochenmarkt Produkte an. Der Anfang ist nicht einfach – die Initiatoren lassen sich dennoch nicht entmutigen.

Lörrach. Drei Verkaufsstände stehen auf dem Parkplatz vor dem Biomarkt Prima Casa und der Bäckerei Kaisers. Es duftet nach Oliven oder Käse. Ein Kleinwagen fährt aufs Gelände, eine Frau springt aus dem Auto und begrüßt fröhlich Miriam Berg von der gleichnamigen Gärtnerei. „Einmal Peterle bitte“, dann noch ein Stückchen Käse aus dem Jura von Christophe Martin – und weg ist sie.

„Das machen alle so“, sagt Hans-Peter Pichlhöfer. Das typische Wochenmarktflair mit langen Schlangen, engen Gassen zwischen Bergen von Gemüse und Obst ist hier freilich nicht zu finden.

Metzgerei Hug eröffnet Filiale in Tumringen

754 Unterschriften hatte der Stadtrat der Freien Wähler gesammelt, um den kleinen Markt im Herzen Tumringens zu etablieren. Interessanterweise gibt es keine Konkurrenz zwischen umliegenden Geschäften und den Marktbeschickern. Im Gegenteil, wie Marktmeisterin Anja Busse erklärt: „Diese haben die Neugründung unterstützt und liefern sich gegenseitig Kunden.“ Von 15 bis 19 Uhr steht hier neben der Gärtnerei Berg Sirin Akabe mit mediterranen Spezialitäten und der Käseverkauf von Christophe Martin. Ab September soll zudem laut Pichlhöfer die Metzgerei Hug in die ehemaligen Räume der Sparkasse, Mühlestraße 16, einziehen.

„Wir wünschen uns einen vierten Beschicker, am liebsten einen Eigenerzeuger“, fügt Busse hinzu. Diese sind aber nicht ganz einfach zu finden. Zum einen ist der Markt noch sehr jung und damit noch nicht in der breiten Bevölkerung etabliert. Zum anderen war der Start etwas mühsam. Die Umsätze waren laut Busse im Winter nicht besonders prickelnd. Allerdings wende sich nun das Blatt: „Die Tendenz ist steigend.“ Auf Nachfrage zeigen sich die Beschicker pragmatisch. „Man braucht einen langen Atem“, sagt Berg. So ein Markt benötige Zeit.

„Es ist familiär, man kennt sich“

Eine Besonderheit, aber auch eine Schwierigkeit, ist der Termin am Nachmittag. Für Berufstätige ein guter Zeitpunkt für einen Marktbesuch. Für die Beschicker ist es eher ungünstig: Im Sommer ist es mittags oftmals zu heiß, da wird das Gemüse schneller welk. Im Winter dagegen wird es zu früh dunkel.

Währendessen wird am Käsestand von Martin angeregt Französisch gesprochen. „Das ist das Schöne hier“, deutet Mesut Sirin auf den Nachbar, „es ist familiär, man kennt sich und hat auch mal Zeit für Gespräche.“

Plötzlich macht sich eine Frau hinter den beiden bemerkbar: „Hey, könnt ihr die Absperrung ein bisschen verschieben? Hier ist kein Parkplatz mehr frei.“ Busse seufzt: „Diese Schwierigkeiten begleiten uns von Beginn an.“ Teilweise versperrten Fahrzeuge die Marktfläche, fuhren einfach nicht weg. Dafür ist die Marktorganisation, wie in Brombach, für die Stadt sehr günstig: Es braucht keinen Werkhof, die Beschicker bauen alles selbst auf.

Pichlhöfer jedenfalls freut sich über das neue Element im Dorfzentrum: Es ist ihm ein Anliegen, Leben in die Stadtteile zu bringen.

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