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Die Oberbadische
Christine Braun und Herbert Deininger Foto: Walter Bronner Foto: Die Oberbadische

Reihe „Klangraum Kirche“ in Lörrach

Von Walter Bronner

Lörrach. Im jüngsten Konzert der Reihe „Klangraum Kirche“ absolvierte Flötistin Christine Braun gemeinsam mit Bezirkskantor Herbert Deininger an der Orgel ein ebenso anstrengendes wie anspruchsvolles Programm, das die Hörergemeinde zuweilen darüber staunen ließ, dass der Virtuosin aus Binzen ob dieser Herkules-Leistung nicht die Puste ausging.

Denn ohne Unterbrechung erklangen zunächst nacheinander drei barocke Referenzstücke, Georg Friedrich Händels bekannte Sonate F-Dur und Johann Sebastian Bachs Solo-Partita a-Moll und seine Sonate g-Moll mit insgesamt sechs schnellen und drei langsamen Sätzen, deren Flötenpartien höchste Anforderungen an Spieltechnik und Atemökonomie stellen. Dass der „Klangraum Kirche“ zuweilen auch seine Tücken haben kann, machte sich bemerkbar mit einer leichten Überakustik bei Bachs Solo-Partita, die die Flötistin auf der Altarstufe (alle übrigen von der akustisch klareren Empore herab) interpretierte. Gleichwohl gerieten die Darbietungen in kongenialer Partnerschaft mit aller Bravour, lebendiger Frische sowie in den kontemplativen Sequenzen „Siciliana“ (Händel) und „Sarabande“ (Bach) mit berückender Kantabilität.

Die längere Atempause, die sich Braun nach diesem dreifachen „Parforceritt“ gönnte, füllte Herbert Deininger mit einer köstlichen Orgelrarität aus: einem zwischen Barock und Klassik angesiedelten beschwingten D-Dur-Allegro des im 18. Jahrhundert in Ottobeuren als Organist, Chorleiter und Komponist wirkenden Benediktiner-Paters Franz Xaver Schnizer. Außer diesem aparten Stück aus der empfindsamen, so genannten „galanten“ Epoche erklangen aus jener Zeit noch zwei melodisch und rhythmisch kontrastreiche Sätze aus Carl Philipp Emanuel Bachs „Hamburger Sonate“ für beide Instrumente.

Der dritte Konzertteil war der französischen Flötenmusik des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet. Zunächst den in letzter Zeit wieder häufiger zu hörenden, klanglich und melodisch sehr individuell gefärbten „Trois mouvements“ des 29-jährig im zweiten Weltkrieg gefallenen Jehan Alain, ferner Benjamin Godards entzückende „Légende Pastorale“ und das Allegretto aus der Suite op. 116, beides charakteristische Beispiele für die französische Salonmusik des Fin de Siècle, dazwischen noch die liebenswürdige „Berceuse“ des Nachromantikers Gabriel Fauré, aus dessen Feder auch die erfrischend heitere Zugabe „Morceau concours“ stammte.

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