Lörrach Kontrovers und konstruktiv

Die Oberbadische
Die Freien Wähler haben sich auf dem Hausberg des Oberzentrums getroffen. Archivfoto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Höhengespräche: Freie Wähler Lörrach und Weil treffen in Tüllingen / Debatte über Einkaufszentrum

Themen des gemeinsamen Oberzentrums Lörrach/Weil am Rhein erörterten die Freien Wähler (FW) beider Städte kürzlich bei ihren 42. Höhengesprächen in der Tüllinger „Lindemer Straußi“. Im Blickpunkt standen das Zentralklinikum, die Erweiterung des Landratsamts und das geplante Einkaufszentrum an der Hangkante in Weil am Rhein.

Lörrach (pad). Der Weiler Kreisrat Dieter Müller unterstrich, es wäre gut, das Klinikum in der Nähe von Lörrach zu bauen. Die stationäre Patientenversorgung habe Vorrang vor der Notfallmedizin.

Der Lörracher Stadtrat und stellvertretende FW-Vorsitzende Hans-Peter Pichlhöfer legt Wert auf eine optimale Verkehrsanbindung. Wörtlich: „Das Haus muss in der Nähe der Menschen sein, deshalb bietet sich Lörrach aufgrund seiner Bevölkerungsdichte als Standort an.“

Die Lörracher FW-Kreisrätin und frühere Stadträtin Erika Brogle drängt auf Eile. Allzu viele Investitionen in die bestehenden Krankenhäuser müssten vermieden werden. Der Platz für ein Zentralklinikum dürfe nicht zu eng bemessen sein. Ansonsten würde man zukünftige Erweiterungen von vornherein blockieren.

Nicht unumstritten ist das geplante Einkaufszentrum in Weil am Rhein. Eugen Katzenstein, Vorsitzender der Freien Wähler Haltingen, zeigte sich verwundert über „Lörracher Bedenken“ hinsichtlich der Größe.

Pichlhöfer entgegnete, man habe lediglich zu bedenken gegeben, dass 16 000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu üppig seien, da schon jetzt ein enormer Wettbewerbsdruck herrsche. Außerdem setzten die Befürworter zu sehr auf einen anhaltend starken Schweizer Franken.

Das Lörracher FW-Mitglied Birgit Schmolinske erklärte, dass letztlich das südbadische Regierungspräsidium entscheiden werde. Katzenstein verwies auf die Bedeutung des Einkaufszentrums an der Hangkante für das Weiler Innenstadtkonzept.

Nach wie vor, so sagte er, fehle der Stadt ein Zentrum. Mit dem Bau an der Hangkante könne dieses Manko beglichen werden. Der Investor habe das Risiko der Wechselkursschwankungen sicher einkalkuliert.

Der ehemaliger FW-Fraktionschef im Lörracher Gemeinderat, Werner Lacher, riet zu mehr Gesprächsbereitschaft. Auch Pichlhöfer erklärte: „Gemeinsam können wir uns besser entwickeln als jeder für sich.“

Einig waren sich die Freien Wähler beider Städte, dass aus finanziellen Gründen derzeit Abriss und Neubau des Landratsamtes nicht in Frage kommen. Für den Bau einer Außenstelle der Kreisverwaltung eigne sich das MMZ-Areal (frühere Weberei Konrad), nachdem das ursprünglich ins Auge gefasste Gelände auf dem Güterbahnhof dafür nicht mehr zur Verfügung stehe.

Bei einer Nutzung des MMZ-Areals müsse berücksichtigt werden, dass dieses seit geraumer Zeit „enorm stark“ als Parkplatz genutzt werde. Brogle forderte deshalb, dass bei einem Neubau nach Alternativen für die zahlreichen Pendler Ausschau gehalten wird.

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