Lörrach Kreativ und raffiniert arrangiert

Die Oberbadische
Das Malte-Duerrschnabel-Quartett gastierte am Freitag im Jazztone. Foto: Christian Pelzer Foto: Die Oberbadische

Malte-Duerrschnabel-Quartett spielte „Strayhorn“ im Jazztone

Von Christian Pelzer

Lörrach. Der Saxofonist und Klarinettist Malte Durerrschnabel, hat sich nach Engagements bei „Subtone“ und „BuJazzO“ zu einem herausragenden und ausgezeichneten Solisten entwickelt, der am Freitagabend, begleitet von Rainer Böhm (Piano), Henning Gailing (Bass) und Silvio Morger (Drums) unter anderem sein erstes Album „Strayhorn“ vorstellte.

Es ist einem der kreativsten und raffiniertesten Arrangeur und Jazz-Pianisten des 20. Jahrhunderts gewidmet, der über viele Jahre als Kreativ-Pool für Duke Ellington diente und einige, eigentlich Ellington zugeschriebene Stücke komponierte, dem aber nie die seinem Können angemessene Aufmerksamkeit zuteil wurde. Das Album wurde als ehrendes Geburtstagsgeschenk für einen der bedeutendsten Komponisten unsere Zeit produziert, wobei die Musiker zwischen dem Anteil an eigenen Einflüssen und gebotener Originaltreue abwiegen mussten.

Der Abend wurde mit dem Stück „Watch What Happens“ von Michel Legrand eröffnet. Rainer Böhm am Flügel konnte sein Können gleich zu Beginn mit einem ausgedehnten Piano-Part demonstrieren.

Es folgte das Billy Strayhorn Stück „Isfahan“, das Strayhorn für das Duke Ellington Orchestra im Rahmen der „Far East Suite“ geschrieben hatte. Duerrschnabels butterweicher Ansatz am Saxofon und seine entspannt aber hochpräzise spielenden Mitmusiker erzeugten dieses swingende layed-back Gefühl, gewürzt mit gekonnten Soloeinlagen. „Star Crossed Lovers“, eine weitere Ellington-Produktion, die eigentlich Strayhorn hätte zugeschrieben werden müssen, ließ Duerrschnabel gleich zu Beginn des Stückes viel Platz für ausgedehnte Solo-Klarinetten-Einlagen, die sein Gefühl für jeden einzelnen Ton und die Beherrschung seines Instruments demonstrierten und die Zuhörer mit in seine musikalische Welt nahm.

Das Intro von „Flower is a Lovesome“, souverän gespielt von Rainer Böhm, gab dem fast durchweg swingenden Abend eine stilistische, klassisch angehauchte Pointe und wurde mit viel Szenenapplaus honoriert. Das erste Set endete dann mit dem ebenfalls aus Strayhorns Feder stammenden Titel „Johnny Come Lately“, einem flotten Klassiker, der alle Musiker herausforderte und das Können des jungen Drummers Silvio Morger besonders hervorhob. Die Dynamik, von Pianissimo bis Forte, gepaart mit einer ungewöhnlich präzisen und nuancierten Becken- und Snare-Arbeit machten das Zuhören zum Genuss. Henning Gailings ausgedehntes Bass-Solo, der seinem Instrument nicht nur einmal dieses beliebte „Schnurren“ entlocken konnte, gab dem Stück den letzten Schliff.

Das zweite Set begann dann mit den zwei Legrand-Produktionen „You Must Believe in Spring“ und „Once Upon A Summertime“, mit „Raincheck“ von Billy Strayhorn kam der Abend dann zu seinem Ende.

Sicherlich hätte ein Live-Mitschnitt des Auftritts ohne weitere Nachbearbeitung eine hörenswerte CD ergeben. Ein begeistertes Publikum, viel Szenenapplaus und zwei Zugaben würdigten die vier Könner und ihr Konzept.

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