Lörrach Kreativer Geist im Schöpflin-Areal

Die Oberbadische
Reiner Packeiser in seinem Atelier . Er organisiert erstmals einen Kunstsonntag. Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Kunstsonntag: 17 Ateliers öffnen im Mai ihre Türen in der ehemaligen Fabrik / „Einmaliger Ort in Lörrach“

Von Gabriele Hauger

„Bildende Kunst will gesehen werden!“ Und weil für Reiner Packeiser die Gesellschaft ein lebendiges Kulturleben braucht, engagiert er sich seit langem: für die Bildende Kunst.

Lörrach. Gemeinsam mit Christoph Geisel hat er vor fünf Jahren die erfolgreiche „Nacht der offenen Ateliers“ in Lörrach ins Leben gerufen. Vor einem Jahr nun zog der Künstler mit seinem Atelier aus der Teichstraße in die ehemalige Schöpflin-Fabrik nach Brombach: ein von kreativem Geist durchwehtes, spannendes Quartier, auf dem sich mittlerweile unter anderem zahlreiche Künstler angesiedelt haben. Auf Packeisers Idee hin veranstalten diese nun gemeinsam einen ersten Kunstsonntag: am 21. Mai ab 14 Uhr.

An diesem Nachmittag können Besucher das großzügige, verschachtelte ehemalige Industrieareal erforschen, Atelierluft schnuppern, Blicke auf die aktuellen Arbeiten der Kreativen werfen, mit diesen ins Gespräch kommen, kaufen.

Reiner Packeiser ist es ein Anliegen, das kreative Potenzial dieses speziellen Ortes bekannter zu machen. „Wir möchten zeigen, welche Vielfalt es hier gibt. Denn das ist einmalig in Lörrach.“ Die spezielle Atmosphäre ist urban, hat Charme, die Präsenz so vieler Kunstschaffender wirke zudem befruchtend.

Neben den Bildenden Künstlern sind hier auch Firmen angesiedelt, ein Tonstudio, Kleinunternehmer, Carrera-Freunde, eine Musikschule – Klavierklänge wehen über den Hof. Packeiser liebt diese Stimmung und möchte diesen Geheimtipp für Kunstliebhaber einem größeren Publikum zugänglich machen.

Die Bandbreite der sich am Kunstsonntag präsentierenden 21 Künstler in 17 Ateliers ist groß: Das reicht von international ausstellenden Künstlern wie Scopin (Albert Schöpflin), Konstantin Weber und Packeiser selbst über sehr junge Nachwuchskünstler bis zu Arbeiten des Ateliers Frida, das von der Lebenshilfe initiiert wurde und Werke behinderter Menschen präsentiert. „Faszinierende Arbeiten, die sicher auch für kontroverse Diskussionen sorgen werden.“

Präsentiert werden zudem unter anderem surrealistische Arbeiten von Thomas Bossert, schöne Bronzen von Francoise Viljoen, Skulpturen von Bernd Warkentin, Lichtobjekte von Wernt Hann oder akribisch angefertigte Papierarbeiten von Leo Lute, die dieser zu ornamentalen farbigen Mustern zusammensetzt.

Der Kunstsonntag soll regelmäßig stattfinden. Packeiser sieht dies keineswegs als Konkurrenz, sondern vielmehr als schöne Ergänzung zur „Nacht der offenen Ateliers“ im Herbst. Er will damit außerdem dazu beitragen, der Bildenden Kunst in Lörrach mehr Gewicht und Geltung zu verschaffen. Packeiser bedauert das Fehlen einer Städtischen Galerie ebenso wie die seiner Meinung nach allzu große Zurückhaltung in puncto Bildender Kunst, in die weder finanziell noch personell viel investiert werde – es sei denn in so prestigeträchtige Projekte wie die Rekonstruktion der Balkenhol-Figur auf dem Senser Platz. „Die Bildende Kunst in Lörrach lebt vom Engagement einiger weniger Persönlichkeiten“, findet er. Dazu zählt er sich ebenso wie Marga Golz (VBK) oder Christoph Geisel (Nacht der offenen Ateliers). Netterweise habe sich der Fachbereich Kultur jedoch bereit erklärt, die Verteilung des Werbeflyers für den Kunstsonntag zu übernehmen. n  Kunstsonntag: 21. Mai, ab 14 Uhr, ehemalige Schöpflin-Fabrik in Brombach; es gibt einen Flyer mit Wegplan, kurzen Künstler-Statements und Werkabbildung.

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