Lörrach (was). „Wenn die Kunstküche in die Gastronomie kommt, ist das ein guter Ansatz“, sagte Lebenshilfe Geschäftsführer Helmut Ressel anlässlich der Eröffnung der neuen Ausstellung „Art-en-Vielfalt“ am Donnerstagabend im Glashaus. Gezeigt werden vielfältige Werke von Künstlern des inklusiven Ateliers „Kunstküche“. Dieses ist seit 2015 in den Räumen der ehemaligen Großküche des St. Josefshaus in Herten beheimatet und verfolgt, wie Ressel hervorhob, den selben Ansatz wie das Glashaus: Menschen mit und ohne Behinderung zusammen zu bringen. Die Ausstellung ist abwechslungsreich und reicht von verfremdeten Porträts über Graffiti, Druckgrafiken und abstrakte Gemälde bis hin zu Skulpturen im Upcycling-Stil. Ein besonderer Blickfang ist der Kunstküchen-Automat im Obergeschoss, an dem Besucher für zwei Euro ein Päckchen mit einem kleinen Kunstwerk oder mit Bildern ziehen können. Ursprünglich sei dieser ein Zigarettenautomat gewesen, verriet in ihrer Ansprache Kunstküchen-Leiterin Christina Kuhn. In einem gemeinsamen Projekt wurde er dann jedoch von Schülern der Karl-Rolfus-Schule und Auszubildenden der Theresia-Scherer-Schule mit Kunst befüllt. Kunst statt Kippen: Umgebauter Zigarettenautomat Aufmerksamkeit erregt aber auch die Holzstele, die gleich neben dem Eingang des Glashauses hängt. Sie wurde von der 17-jährigen Schülerin Jana Kraml gestaltet und zeigt eine Frauenfigur. „Ich hatte spontan die Idee, sie wie eine Dame aussehen zu lassen und mit einem schicken Abendkleid zu bemalen“, erzählte die junge Künstlerin zur Eröffnung. Sie ist Teilnehmerin einer Projektgruppe der Kunstküche. Freundschaftliche Beziehungennach Herten Weiterhin steuerten Auszubildende der Theresia-Scherer-Schule zum Beispiel drei große Graffiti-Bilder zur Ausstellung bei. Diese hängen vor der Glaswand des Restaurants und kommen dort durch ihre bunte Farbmischung gut zur Geltung. „Es ist schön, immer wieder Kontakte beleben zu können“, freute sich Ressel über die Kunstschau. Gebe es doch schon so lange freundschaftliche Beziehungen nach Herten wie die Lebenshilfe das Glashaus habe. Das inklusive Atelier sei inzwischen ein „vielfältiges Projekt“ und „ganz gut angenommen“ worden, berichtete Kuhn. Sie betonte außerdem: „Das die Ausstellung so vielfältig geworden ist, hängt von den Leuten ab, die bei uns im Atelier arbeiten.“ Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Marc Burger, der mit Gitarre und Gesang das Publikum unterhielt.