Lörrach Kurs gehalten, Vorbild geblieben

Die Oberbadische

Peter Kunze, Direktor des Hebelgymnasiums, in den Ruhestand verabschiedet / Nachfolger: Albrecht Schmidt

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Mit Respektsbekundungen konnte Peter Kunze bei seiner Verabschiedung rechnen " inhaltsorientiert, standfest, klar und verlässlich im Denken und Handeln wie er als Schulleiter war. Ob er aber solche Zeichen der Zuneigung erwartet hatte? Das Echo auf Peter Kunzes elfjähriges Wirken am Hebelgymnasium entsprach seiner Arbeit: Es ging über die Pflicht hinaus. Manch ein Detail im neuen Kunst- und Musikbau "TonArt" mag bis in jüngster Zeit für Verdruss gesorgt haben " gestern Vormittag gaben Stimmung und Stimmen in der Aula des Kunst- und Musikgebäudes Anlass zur Freude. Ebenso facettenreich wie die Reden waren die musikalischen Beiträge, die " den musischen Interessen des Scheidenden entsprechend " nicht bloß Beiwerk, sondern ein tragendes Element der Verabschiedung waren. Nach den einleitenden Liedern der Singklassen 5a und b (Leitung: Konstanze Franke) erinnerte Kunzes Stellvertreter Stefan Wiedenbauer an ihre erste Begegnung, in der er den Schulleiter als Mann kennengelernt habe, der es nicht allen recht, aber die Dinge "so richtig wie möglich" machen wollte. Immer mit dem Ziel vor Augen, Schüler bestmöglich zu fördern. Wiedenbauer: "Du warst ein Vorbild." Das Bild des Kapitäns, der das Ziel nicht aus den Augen verliert, Verantwortung übernimmt und auch bei schwerem Seegang Kurs und Mannschaft zu halten vermag, zog sich als roter Faden durch die Verabschiedung. Die Einführung des G8, Baumaßnahmen auf dem Campus und in der Schule selbst, Hochbegabtenzug, Nachmittagsbetreuung, Mensa, steigende Anforderungen an die Lehrerschaft " um nur einiges zu nennen: In den vergangenen zehn, zwölf Jahren hat es wohl mehr Veränderungen am Hebelgymnasium gegeben als in den 200 Jahren zuvor, sagte Bürgermeister Michael Wilke. Kunze habe die Weiterentwicklung des Campus maßgeblich mitgestaltet und sei dabei stets ein konstruktiver Partner der Stadt gewesen. Der Leitende Regierungs-Schuldirektor Thomas Steiner skizzierte Kunzes schulischen Werdegang, würdigte dessen "Schul-Ethos" und betonte, der Schulleiter habe den guten Ruf des Hebelgymnasiums noch gesteigert. Die Grüße der südbadischen Direktorenvereinigung überbrachte Heribert Hertramph. Hubert Bernnat, Direktor des Hans-Thoma-Gymnasiums, betonte die gute Zusammenarbeit der benachbarten Schulen, die auf dem Campus gemeinsam etliche Projekte gestemmt haben. Mit Blick auf den Veranstaltungsort sagte er: "Das "TonArt" ist ein schwieriges Thema, die Tonart zwischen uns hat dagegen immer gestimmt." Grüße und ein Präsent der Lörracher Schulleiter überbrachte Dieter Leiber. Hermann Harrer dankte Kunze für den Freundeskreis des Hebelgymnasiums, Christa Schmieder- Wenzel und Gaby Bregler für die Elternschaft und Luca Ambrosy im Namen der Schüler. Die Lehrer verabschiedeten sich von ihrem Schulleiter mit einem Gutschein für eine Reise an den Bodensee, überreicht von Frauke Hagedorn, und schönen Shanties, die unter der Leitung von Matthias Kühn vorgetragen wurden. Weitere musikalische Programmpunkte steuerten bei: Eckhard Lenzing (Fagott) und Radion Burd (Klavier) sowie Doris Monnerat (Gesang) mit Matthias Kühn (Klavier) und die Jazzband der Schule (Leitung: Daniel Roos). Am Klavier von Kühn begleitet, stimmten sogar die Gäste lateinische Verse zur Melodie des Studentenlieds "Gaudeamus igitur" an. Kunze selbst sagte zwar, sein Verstand könne nicht jedem Lob uneingeschränkt zustimmen, doch bekannte er gerne: "Es tut meiner Seele wohl." In seinen Abschiedsworten zeichnete er neun "Sphären", Kreise, die, von außen nach innen durchmessen, zum Zentrum führen. Darin vereinte er Menschen mit ganz unterschiedlichen Zugängen zum Hebelgymnasium: Behörden, Stadt, Medien, Kultureinrichtungen, Kollegen, Mitarbeiter, Eltern, Freunde der Schule und - natürlich: die Lehrer. Im Kern aber befanden sich die Schüler. Bei aller Vielfalt der Aufgaben und Beziehungen standen sie im Zentrum seiner Arbeit.

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