Von Kristoff Meller
Lörrach.Die gute Nachricht: Es gibt auch in diesem Jahr wieder ein Open-Air-Kino in Lörrach. Allerdings findet das „Free Open“ nur an einem Wochenende und an einem neuen Spielort statt: Das Free Cinema zeigt von 4. bis 6. September die Filme „Die Karte meiner Träume“, „Zu Ende ist alles erst am Schluss“ und „Atlantic“ auf dem Rathausplatz.
 
Das einzige von ehrenamtlichen Jugendlichen geführte kommunale Kino Europas  hat sich mit der Stadtverwaltung auf diesen Ort geeinigt, nachdem der vom Free Cinema gewünschte Marktplatz – aus Lärmschutzgründen  erlaubt die Stadt nur eine bestimmte Anzahl von Abendveranstaltungen wie das Stimmen-Festival und die Gugge-Explosion pro Jahr – nicht genutzt werden kann und andere Alternativen ebenfalls nicht geeignet waren. „Der Rathausplatz ist ein Kompromiss, aber der Marktplatz bleibt für uns der schönste Ort in der Stadt für das Open-Air-Kino“, sagt Christiane Portz.
 
Im vergangenen Jahr war das Free Cinema ins Parkschwimmbad ausgewichen, dort sei man aber zu stark vom Wetter abhängig, weil der Boden bei Nässe schnell zu matschig werde und  die übrige Infrastruktur nicht optimal sei. „Der Platz ist nicht sehr zentral, deswegen fehlt auch die Laufkundschaft“, beklagt Jule Sommer. Beim Rathausplatz sind diese beiden Faktoren deutlich besser, zumal die Toiletten des Verwaltungsgebäudes genutzt werden dürfen und die teure Filmtechnik dort über Nacht sicher verwahrt werden kann.
 
Bei der Filmauswahl haben sich die Schüler für eher unterhaltsame  Streifen entschieden. Zum Auftakt läuft am Freitag die Romanverfilmung „Die Karte meiner Träume“  über einen außergewöhnlich wissenschaftlich begabten Jungen und seine Abenteuerreise quer durch Amerika. Der Film fand bereits im regulären Programm des Free Cinema großen Anklang. Am Samstag wird die französische Komödie „Zu Ende ist alles erst am Schluss“ gezeigt, in der eine Großmutter aus dem Altersheim ausbricht. Mit „Atlantic“ setzt ein thematisch aktueller  Film   den Schlusspunkt. Im Mittelpunkt steht dabei  ein junger Fischer aus Marokko, der mit einem Surfbrett entlang der Atlantikküste Europa erreichen will, weil er sich in eine niederländische Surferin verliebt hat.
 
Neben dem neuen Standort ist auch das Team fast komplett neu. Nach dem letztjährigen Mitgliederschwund aufgrund von Schülern, die Lörrach für ein Studium oder Auslandsaufenthalt verlassen haben – lediglich vier Mitglieder sind noch  übrig geblieben – hat sich dank dem erfolgreichen „Kino im Hof“ im Juni danach wieder eine große Gruppe, derzeit rund 25 Aktive, zusammengefunden.
 
Viele neue Mitglieder
 
„Weil so viele von uns  noch so frisch  sind, gab es Diskussionen, ob wir das Open-Air-Kino dieses Jahr ausfallen lassen sollen“, erzählt Lara Fortagne. Aber nach einer Pause sei es noch schwieriger, die Freiluftveranstaltung wieder zu reaktivieren, darum habe man sich entschieden, das Open-Air-Kino zwar auf ein Wochenende zu reduzieren, aber durchzuführen. Außerdem stünden mehrere „Ehemalige“ noch immer als Ansprechpartner im Hintergrund zur Verfügung.
 
Die  vielen Neulinge  mussten jedoch schnell feststellen, dass der Kinobetrieb – gerade auf einem öffentlichen Platz – neben der Auswahl von Filmen, Organisation von Catering und Live-Musik (jeden Abend spielt vor Filmbeginn eine Band) – im Vorfeld vor allem auch viel Bürokratie umfasst. „Es ist nicht so einfach, gleich was auf die Beine zu stellen“, bestätigt Jule Sommer. Das Open-Air-Kino sei schließlich auch als Werbung für die Kinosaison im Free Cinema gedacht, weshalb das Team natürlich „ein gutes Bild“ in der Öffentlichkeit abgeben möchte.

Einlass ist jeweils ab 18.30 Uhr, Filmbeginn um 21 Uhr. Der Vorverkauf  startet in den kommenden Wochen.
Mehr Informationen unter www.free-open.de