Von Bernhard Konrad Lörrach. Das Landratsamt möchte den Neubau für seinen zweiten Standort auf dem MMZ-Gelände errichten. Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung des Areals durch die Behörde und Wohnen. Das sagten Oberbürgermeister Jörg Lutz und Marion Dammann gestern Abend im Rathaus nach einer als „Gemeindebesuch“ betitelten Visite der Landrätin. Im Beisein von Mitarbeitern der Stadt und des Landratsamts sowie Vertretern der Gemeinderatsfraktionen tauschten sich Stadt- und Kreisverwaltung über Themen aus, die für beide Seiten von besonderer Relevanz sind. Wie mehrfach berichtet, sucht das Landratsamt nach neuen Optionen für einen Erweiterungsbau, nachdem räumliches Wachstum auf dem Postareal nicht möglich war. Die Aufgaben der Landkreisbehörde seien in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, erläuterte Dammann den steigenden Flächenbedarf. Sie bescheinigte dem MMZ-Areal die notwendige Zentralität und Nähe zum Gebäude in der Palmstraße. Lutz hatte schon im September von weitgehendem Einvernehmen zwischen Stadt und Landkreis über „die Nutzung dieser kommunalen Flächenreserve“ gesprochen. Gestern betonte er den städtebaulichen Wert der Lösung. Auf dem rund 1,4 Hektar großen Gelände sollen rund 80 bis 120 Wohneinheiten entstehen – nicht die Zahl, die ohne den Neubau möglich wäre, indes werde durch die Entwicklung des Postareals an ebenfalls zentraler Stelle neuer Wohnraum gewonne, sagte Lutz. Vorgesehen sei eine Tiefgarage, die, so der OB, etwa am Wochenende auch von privaten Kurzparkern genutzt werden könne. Bei einer Ortsbegehung vor wenigen Wochen erläuterte die Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung und Stadtplanung, Monika Neuhöfer-Avdic, dass ein Neubau der Behörde durchaus eine der Wohnbebauung dienende Funktion übernehmen könne, etwa als schmaler Lärmschutz-Riegel entlang der Belchenstraße. Dies muss ein Ideenwettbewerb klären, der nun zeitnah aufgegleist werden soll. Wie Dammann berichtete, ist die Flüchtlingsunterkunft in der Gretherstraße als Gebäude für die Anschlussunterbringung vorgesehen. Rund 100 Menschen können dort wohnen. Insgesamt wird Lörrach wohl für 300 bis 500 Flüchtlinge eine Anschlussunterbringung organisieren müssen.