Lörrach „Leben und leben lassen“

Die Oberbadische
Sie waren für den ökumenischen Gottesdienstzuständig: Pfarrer Michael Spath und Michael Hoffmann.        Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Ökumenischer Pfingstgottesdienst im Zeichen von Versöhnung und Fairness

Von Ursula König

Lörrach. „Suchen, was den Frieden schafft“: Diese Liedzeile aus dem ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag in der Kirche St. Peter steht stellvertretend für den Glauben beider Konfessionen sowie für ein Thema, das unterschiedliche Kulturen verbindet und welches Pfarrer Michael Spath so auf den Punkt brachte: „Leben und Leben lassen.“

Der Arbeitskreis christlicher Kirchen in Lörrach (ACK) hatte zum traditionellen Gottesdienst an Pfingstmontag eingeladen, mit dem evangelischen Pfarrer Michael Hoffmann und dem katholischen Pfarrer Michael Spath, zuständig für die Predigt. An der Orgel war Tobias Lindner zu hören. Ökumene nicht als lästige Pflicht ansehen, sondern die Chancen für neue Wege erkennen; Das forderte Hildegard Leisinger, Vorsitzende des ACK Lörrach zu Beginn. Es war vor allem der Gedanke des Verbindenden, der während des Gottesdienstes zum Tragen kam und Brücken schlug: in die Vergangenheit, zu anderen Nationen, zu unserem Nächsten; also „zu den Herausforderungen des Lebens“. Wofür steht Ökumene in diesen Zeiten? Reduziert auf eine Kurzformel, wäre dies nach den Worten von Michael Hoffmann: „Orientierung und Versöhnung“. Michael Spath drückt es so aus: „Fairness und Toleranz“. Die Lesung führt zum ursprünglichen „Pfingstwunder“ zurück. Sprachgrenzen wurden aufgehoben und die Apostel erreichten mit ihrer Botschaft jeden Zuhörer in seiner Muttersprache. Doch die Zeit schien dafür nicht reif zu sein. Dass der „Geist Gottes“ dieses Wunder vollbracht haben sollte, verunsicherte die Menschen damals. „Geist-reich“, so auch das Motto des Gottesdienstes, passe heute zu einer verbindenden Zukunftsvision; zu einem Miteinander in einer Gemeinschaft, in der Arbeiter auch „fair“ bezahlt werden. Es liege an jedem Einzelnen, so Spath, dafür zu sorgen, dass keine „Hungerlöhne“ ausbezahlt würden.

Ökumene, das machte seine Predigt deutlich, heißt auch Gerechtigkeit. „Das, was Gottes Geist gut vermag, das soll in unseren Tagen wirken“, erklärte er und bezog diesen Geist auf Gedanken der Fülle und des Reichtums.

Den Faden weiter gesponnen, bedeutet dies eine gerechte Umverteilung von Ressourcen, an denen die gesamte Menschheit Anteil hat. Um ein Leben gemeinsam mit Gott zu gestalten, seien Verankerungen wichtig: Ohne Sakramente könnten Christen nicht leben, so Spath, der als Ursprungssakrament die Taufe anführte. Sprachrohr Gottes sein in dieser Welt, das bleibe die Herausforderung in diesen Zeiten. Spath sagte, er habe auch kein Patentrezepte dafür, aber: „Ich spüre, Gottes Geist kann mehr.“

Der Erlös der Kollekte kommt Flüchtlingskindern zu Gute, die an einem Freizeitprojekt teilnehmen.

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