Lörrach (bk). Lars Frick hat eine anspruchsvolle Doppelfunktion: Als Leiter der städtischen Musikschule muss er die Entfaltung dieser Einrichtung fördern, als „Fachbereichsleiter Kultur“ darf er die generelle Entwicklung des kulturellen Lebens in Lörrach nicht aus den Augen verlieren. Ein Kulturforum soll künftig helfen, gesamtstädtische Ziele für die Kulturlandschaft der Lerchenstadt zu erarbeiten. „Das Kulturangebot in Lörrach ist auf hohem Niveau, die Kulturschaffenden sind in ihren Institutionen kreativ und erfolgreich. Zahlreiche Projekte werden bereits in Kooperationen veranstaltet“, betont Frick. Indes fehle nach wie vor eine regelmäßige Arbeits-Plattform zum gegen- Wünschenswert: eine eigene Homepage für die Kulturstadt seitigen Austausch, Frick: „Diese Möglichkeit sehe ich in einem Kulturforum.“ Wie berichtet, trafen sich kürzlich 27 auf kulturellen Gebieten tätige Akteure zu einer Klausurtagung im Dreiländermuseum als Auftaktveranstaltung des Kulturforums. Die Teilnehmer waren aufgefordert, ihre Sichtweise über die Kultur in Lörrach zu diskutieren, Wünsche und Anliegen zu definieren und auch einen Blick in die Zukunft des kulturellen Lebens in der Stadt zu wagen. Im Verlauf der Diskussion kristallisierten sich insbesondere die Themen „Transparenz der Kulturförderung“ und „gemeinschaftliche Öffentlichkeitsarbeit“ als Schwerpunkte für die weitere Arbeit heraus. „Es geht darum, künftig klarer darzustellen, wer warum wie viel Geld bekommt“, sagte Frick im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Fördersummen wiesen in Lörrach zum Teil „sehr hohe Unterschiede“ auf. „Das Geld ist erkennbar ungleich verteilt - was nicht heißen soll, dass es ungerecht verteilt ist“, sagte Frick. Jede Fördersumme habe gewissermaßen „ihre eigene Geschichte.“ Es sei gleichwohl von zentraler Bedeutung, diese Summen von Zeit zu Zeit mit der Arbeit und den Zielen der jeweiligen Einrichtung abzugleichen. Frick will diesen Prozess nachvollziehbar gestalten. Es sei freilich kaum anzunehmen, dass ein Kulturanbieter der Auffassung sei, er erhalte zu viel Geld. Deshalb sei es wichtig, künftig eindeutige Kriterien für die Arbeit der einzelnen Einrichtungen zu definieren. „Eine rein theoretische, aber denkbare Fragestellung könnte etwa sein: Welche Rolle spielt kulturelle Bildung bei einem Anbieter" Welche Ressourcen hat er, was sind die Ergebnisse"“ Dieser Prozess sei gerade im kreativen Kulturbereich nicht ganz einfach umzusetzen – notwendig sei er trotzdem. Es gehe dabei nicht um Kontrolle im engeren Sinn, sondern um die Bildung von Transparenz, die Formulierung von Zielen und die Schaffung gemeinsamer kulturpolitischer Leitlinien für Lörrach. Forcieren möchte er auch die vom Kultuforum gewünschte gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit des Kulturbetriebs. Ein Veranstaltungsmagazin sei ebenso im Gespräch wie etwa eine eigene Homepage für die Kulturstadt, analog zur Sportstadt Lörrach. „Sinnvoll wäre eine Art Kontaktbörse, in der kompakt ersichtlich wird, wer was mit welchem Personal zu bieten hat, wo Austausch oder Kooperation möglich ist“, erläutert Frick. Dort könnten Offerten auch auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten werden, vom Kind bis zum Senior. Gerade bei Letzteren sieht er wachsendes Potenzial, nicht nur für Sport- sondern auch für Kulturangebote. Senioren seien heute bis ins hohe Alter aktiv, „Gute Inhalte sind die besten Argumente für Förderung“ das gelte auch für die Teilnahme am kulturellen Leben, sei es mit Besuchen von Veranstaltungen oder etwa mit dem Erlernen eines Instruments.Auch in diesem Punkt würden weitere Ideen Lörrach gut tun. Generell gelte für die Kultur – auch in Lörrach: „Gute Inhalte sind die besten Argumente für Förderung.“