Von Tim Hirschl Wer nicht in der Lage ist, literweise Energydrinks trinken zu können, hatte hier nichts verloren. Am vergangenen Wochenende versammelten sich rund 70 Teilnehmer aus der Schweiz, Frankreich und aus Deutschland zur ersten trinationalen LAN-Party im Alten Wasserwerk in Lörrach. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist, folgendes: Eine LAN-Party ist eine Veranstaltung, an dem sich viele Gamer in der virtuellen Welt duellieren. Dabei messen sich die Teilnehmer in Computerspielen, bei denen Taktik, Strategie, Geschick und Teamwork gefordert werden. Sechs Jungs aus der Region hatten diese Idee und haben vor, aus der bislang einmaligen Sache eine Veranstaltung zu machen, die mindestens einmal im Jahr stattfindet und eine zunehmende Teilnehmerzahl vorweisen kann. Man konnte sich als früher Vogel für 20 Euro günstige Tickets ergattern, alle Kurzentschlossenen mussten den Normalpreis von 30 Eurov zahlen. Und wer es ganz dicke hat, konnte sich ein VIP-Ticket kaufen. Der Unterschied war, dass man als VIP-Gast ein eigenes Zimmer mit eigener Dusche bekam und nicht im Massenlager übernachten musste. Ziel der Veranstalter war es, die unterschiedlichen Szenen aus der Gamerwelt und auch die verschiedenen Nationalitäten zusammenzuführen. Geboten wurde neben dem Spielen von „Global Offensive“, „League of Legends“, „Shoot Mania Elite“ oder „Counterstrike“ auch ein abendliches Rahmenprogramm mit Party und Live-Musik sowie gemeinsamen Mahlzeiten. Ein Kioskbetrieb war unter anderem ein Teil dieser Veranstaltung. Dort konnten sich die Teilnehmer zu jugendfreundlichen Preisen mit Snacks und Energydrinks eindecken. Auch wenn natürlich das „Gamen“ im Vordergrund stand, war es nicht nur so, dass die Gamer gebannt und nicht ansprechbar auf den Bildschirm starrten, nein. Es wurde die Möglichkeit geboten, neue, internationale Kontakte zu knüpfen. Lörrach habe ein großes Potenzial für solche Aktionen und Veranstaltungen und deswegen müsse diese Chance ausgebaut und genutzt werden, betonte Frederik Frey, einer der veranstaltenden Jungs. Das sei der Kern dieser Idee. Gespielt wurde beispielsweise in einer Gruppenphase mit zwei Gruppen. Das erste Format des Turniers war ein „Jeder gegen Jeden“ in dem jeder Spieler drei Spiele zu absolvieren hatte. Die besten Drei kamen anschließend weiter. Des Weiteren wurde auch „Double Elimination“ oder „Double Knock-out“ angeboten. Dieses Turnierformat differenziert sich von einem normalen K.O.-System, da eine einmalige Niederlage nicht ausschlaggebend für ein Ausscheiden ist. Erst bei der zweiten Niederlage scheidet der Spieler aus. Aufgrund dessen ist das ein großer Vorteil dem normalen K.O.-System gegenüber, da dort die womöglich besten Spieler aufeinander treffen können und sich so gegenseitig ausschalten. Die Gewinner erwarteten tolle Preise im Wert von knapp 3000 Euro, welche von verschiedenen Firmen gesponsert wurden. Darunter gab es Hardware-Preise wie hochwertige Tastaturen, Mäuse, T-Shirts, Kopfhörer, verschiedene Spiele oder auch Gutscheine für das Lazerfun in Lörrach. Hama sponsorte Headsets und Mäuse und LAN-Forge aus der Schweiz die Ganze Gaming Hardware. Gesponsert und vor allem auch unterstützt wurde die Veranstaltung von der Firma Schumacher, die sich um die komplette Technik kümmerte. Es wurde ein Techniker bereitgestellt der sich stets um das Internet und um funktionierende Netzwerke bemühte. Am Sonntagmittag taumelten die Ersten Gamer mit am Boden schleifenden Augenringen und mit Verdacht auf Diabetes aus den Hallen des alten Wasserwerks und machten sich nach vielen Stunden ohne Schlaf und gefühlten dreißig Paletten Energydrinks auf den Heimweg. Wünschenswert wäre es laut den Organisatoren, wenn die Veranstaltung weiterhin stattfinden kann und auch ein tendenziell steigendes Interesse gegeben ist. Wer Interesse, Fragen hat oder einfach nur mal reinschnuppern möchte, findet Informationen unter www.three-for-one.com