„Wir sind bei der Infrastruktur leider abhängig von der DB und können nicht einfach woanders langfahren, wie sich das manche Kunden vielleicht denken“, sagt Hill. Denn die meisten ehemaligen DB-Verladestellen sind nicht mehr in Betrieb, seit sich die DB aus dem Geschäft zurückgezogen hat. „Man kann nicht auf einmal wieder Autos auf Rampen verladen, die seit Jahren inaktiv sind“, erklärt Hill.
Überhaupt sei der Ablauf im Bahnverkehr sehr komplex. Für den Autoreisezug gebe es mehr Restriktionen als für einen normalen Personenzug, und „nicht jede Lok darf auf jede Strecke“, so Hill. Außerdem könne beispielsweise die Route nicht ohne weiteres verlängert werden, da die Lokführer wie Busfahrer eine gewisse Lenkzeit nicht überschreiten dürfen. Auch eine Ankunft im Ausland wäre formal deutlich aufwendiger. Deswegen sei der Bahnhof München-Ost mit einem aktiven Terminal die beste Lösung, um die Nord-Süd-Verbindung aufrechtzuerhalten: „Die Alternative wäre gewesen, alle Fahrten abzusagen“, sagt Hill. So können in dieser Woche alle geplanten Züge fahren – auf der Ersatzstrecke.
Diese nutzt auch der zweite Anbieter „Train4You“ mit seinem „Urlaubsexpress“, der erst seit Mai auf der Route zwischen Hamburg und Lörrach unterwegs ist. Auch dieser ist von der Sperrung betroffen und teilt auf der Homepage mit, dass der „Urlaubs-Express nach Lörrach auch am Freitag noch nicht wieder verkehren“ könne. Ersatzweise werde ein Zug eingesetzt, der ab Hamburg-Altona über Hannover, Lüneburg und Göttingen nach München-Ost fährt.