Die Schöpflin Stiftung will  das Konzept für ihr neues Quartier in Brombach komplett überdenken. Der nun in einem Medienbericht geäußerten Befürchtung, dass sich dadurch der Bau der  Brombacher Halle erneut verzögern wird, widersprach Oberbürgermeister Jörg Lutz gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Von Kristoff Meller

Lörrach-Brombach. „Wir gehen davon aus, dass wir die Halle  planmäßig realisieren können“, erklärte   Lutz. „Wir wollen den aktuellen Bebauungsplan zur Rechtskraft bringen. Ich sehe das relativ entspannt“, sagte Lutz, der in Kontakt mit der Stiftung ist und die Brombacher beruhigt: „Es gibt weiterhin grünes Licht für die Halle.“

Selbst wenn die Stiftung nun ihr Projekt, das Wohnungen, eine Stiftungszentrale und Gemeinschaftseinrichtungen vorsah, grundlegend verändern sollte, geht das Stadtoberhaupt davon aus, dass die Pläne auch künftig „kompatibel mit der Halle sind“. Darum seien lediglich Änderungswünsche für das Teilgebiet des dann gültigen Bebauungsplans nötig.  

Hans Schöpflin hatte kurz vor Weihnachten in einer Mitteilung erklärt (wir berichteten): „In den vergangenen Monaten ist uns klar geworden, dass wir einen stärkeren Fokus auf die soziale Dimension des Projektes legen möchten.“ Die Stiftung werde sich in der anstehenden Konzeptionsphase mit den Bedürfnissen in Lörrach, aber auch mit Trends wie neuen Mobilitätskonzepten, der zunehmenden Digitalisierung oder der Ökonomie des Teilens beschäftigen.

Für die Projektentwicklung auf dem 1,2 Hektar großen Areal, das die Familie Schöpflin von der Firma Vacuform zurückgekauft hatte, wurden 2014 neun Architekturbüros eingeladen, um auf der Grundlage des städtebaulichen Rahmenplans Vorschläge für die künftige Bebauung auszuarbeiten. Das Büro Wick+Partner hatte den Wettbewerb gewonnen. Die Entwürfe für die Feinplanung wurden im September 2015 von einem Gremium aus Fachpersonen begutachtet.

Was laut Schöpflin als Entscheidungshilfe für den weiteren Prozess gedacht war, führte am Ende zu einem „mit großer Überzeugung und einstimmig getragenen Ergebnis“, wie Isolde Britz von der Stadtbau Lörrach damals erklärte. Sowohl die Mehrzweckgebäude der Stiftung einschließlich der Räume für Brombacher Vereine als auch die Wohnbebauung sollten auf Grundlage des Entwurfs des Todtnauer Büros Thoma.Lay.Buchler realisiert werden.

Nun kommt es anders: Die Projektpartner werden ausbezahlt und die Stiftung nutzt das Jahr 2017, um ihre Pläne für das Quartier komplett zu überdenken. Schöpflin: „Die bisherige Arbeit ist sehr produktiv gewesen. Aber manchmal merkt man eben, dass es doch noch nicht so ist, wie es einmal sein soll.“