Lörrach Lutz: Lörrach bleibt vorn

Die Oberbadische
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Zentralklinikum: Oberbürgermeister sieht die wichtigsten Argumente auf Seiten der großen Kreisstadt

Es bleibt dabei: Die wichtigsten Argumente für den Standort eines Zentralklinikums sprechen nach Auffassung von Oberbürgermeister Jörg Lutz für die große Kreisstadt Lörrach. Daran ändere auch ein hydrologisches Gutachten nichts, das Schopfheims Bürgermeister Christof Nitz am Montagabend präsentierte.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Bekanntlich wurde der Schopfheimer Variante in Gündenhausen zunächst die „rote Karte“ gezeigt, weil die Fläche überwiegend in der Wasserschutzzone II liegt. Es geht um Trinkwasser, deshalb kommt das Areal nicht für Bebauung in Frage.

Nun legte Nitz ein Gutachten vor, das eine Verkleinerung des Wasserschutzgebiets empfehle. Sollte sich aus der Bewertung des Gutachtens ein Verfahren ergeben, aus dem wiederum die Änderung der aktuellen Rechtsverordnung und damit tatsächlich letztlich die Verkleinerung des Schutzgebiets folgen könnte, läge die Fläche perspektivisch offenbar komplett außerhalb der Trinkwasserzone II. Damit sieht Nitz die Chancen für den Standort Schopfheim im Vergleich zu Lörrach und Rheinfelden entscheidend verbessert.

Lutz zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung zum einen von den Argumenten nicht überzeugt und zum anderen von der Art und Weise der Debatte durch Schopfheimer Akteure befremdet. Er plädierte für Sachlichkeit.

Lutz: Argumente nicht überzeugend – Art und Weise befremdend

Dass die „rote Karte“ für Schopfheim im Verfahren nun möglicherweise vom Tisch ist, sei im Grundsatz in Ordnung. Indes sei eine Bewerbung abgegeben worden, in der die Schopfheimer Fläche klar im Wasserschutzgebiet II liegt. Dass die Stadt Schopfheim ein Gutachten in Auftrag gegeben habe, sei selbst bei der Klausurtagung des Kreistags Mitte Januar mit keinem Wort erwähnt worden. Wenn ein Mitglied des Wasserverbandes „Dinkelberg“ in dieser Weise agiere, müsse man danach fragen, welches Spiel hier gespielt werde. Schließlich betreffe das Thema Trinkwasserschutz auch die anderen Kommunen.

Er kenne das Gutachten nicht und habe zudem den Eindruck, dass für die Stadt Schopfheim offenbar weder die wichtige Grünzäsur, noch die Erreichbarkeit des Krankenhauses für die Menschen im Oberzentrum Lörrach-Weil am Rhein, Kandertal und Rebland eine bedeutende Rolle spiele.

Erreichbarkeit für Oberzentrum, Kandertal und Rebland in Schopfheim nicht adäquat berücksichtigt

Lutz warnte eindringlich davor, die Entscheidung über den Klinikstandort hinauszuzögern: „Wir sollten das auf keinen Fall tun. Es geht hier um knappe Landesmittel für ein sehr wichtiges Projekt. Der Landkreis steht im Wettbewerb mit anderen Regionen: Wenn wir nicht sehr zeitnah weiterkommen, wird das für große Freude bei unseren Konkurrenten in Baden-Württemberg sorgen.“

Zudem sehe er für die Erreichbarkeit der Zentralklinik in Notfällen nach wie vor die ersten 15 bis 20 Minuten als entscheidend an, nicht den Zeithorizont von einer halben bis einer dreiviertel Stunde. Noch dazu müssten die Rettungswagen künftig regelmäßig auf einer oftmals überlasteten B 317 Richtung Markgrafenstadt fahren, wo auch mit Blaulicht nicht mit einem einfachen Fortkommen zu rechnen sei. Dabei sei von Bedeutung, dass die Anzahl der Menschen, die im Notfall vom Oberzentrum und dessen Markgräfler Umland auf der B 317 nach Schopfheim gefahren werden müssten, deutlich höher sei als die Zahl derjenigen, die von Schopfheim und dem Südschwarzwald nach Lörrach transportiert würden.

Es komme nicht von ungefähr, dass die Notfallversorgung der Kreiskliniken schon heute in Lörrach angesiedelt ist. Und: Das Klinikum würde im Entenbad näher an Schopfheim heranrücken.

Siehe auch Artikel Heute-Bluhm warnt vor Verzögerung

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