Wohnen in Lörrach ist teuer. Das ist nichts Neues. Dass Mieter in der Lerchenstadt im Durchschnitt jedoch mehr bezahlen als in Düsseldorf oder am Starnberger See, dürfte selbst einige Experten überraschen. Im deutschlandweiten Vergleich gibt es gleich mehrere, kostspielige Podiumsplätze für Lörrach.
Von Kristoff Meller
Lörrach. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsinstitut F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt. Dieses gibt quartalsweise den F+B-Wohn-Index Deutschland heraus. Dieser kombiniert laut F+B deutschlandweit die Miet- und Preisentwicklung von Eigentumswohnungen, Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Doppel- und Reihenhäusern in Städten ab 25 000 Einwohnern mit den Trends von Neuvertrags- und Bestandsmieten von Wohnungen sowie den Ertragswerten von Mehrfamilienhäusern.
Grundlage dafür seien Angebotsdaten von knapp 30 Millionen Objekten, der größten Preis- und Marktdatenbank in Deutschland. „Wir ermitteln nicht einfach nur den Mittelwert, sondern prüfen und gewichten die Werte“, erläuterte Manfred Neuhöfer, Regionalleiter West von F+B, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei handle es sich um ein komplexes Verfahren der Ökonometrie und Statistik.
Lörrach auf dem Podium
Im vergangenen Jahr sammelte das Forschungsinstitut laut Neuhöfer zwischen Frühjahr und Juni jede Menge Zahlen für eine Übersicht der teuersten Städte für Mieter in Deutschland (siehe Info am Ende) und präsentierte die Ergebnisse im Oktober auf der „Expo Real“ in München. Sie ist Europas größte Fachmesse für Immobilien und Investitionen. Ganz vorne mit dabei: Lörrach. Während es die Lerchenstadt bei den Preisen für Eigentumswohnungen und Häuser keinen vorderen Platz einnimmt, schafft sie es bei den Mietpreisen deutschlandweit aufs Podium und landete laut F+B noch vor Stuttgart und Freiburg. Der durchschnittliche Mietpreis in Neubau und Bestand in Euro pro Quadratmeter beträgt in Lörrach 13,11 Euro, nur München und Frankfurt am Main erreichen in der Liste von insgesamt 402 Städten und Landkreisen noch höhere Summen. Bei den Bestandsmieten liegt Lörrach sogar vor Frankfurt. Bei der Betrachtung der Mieten für Wohnungen in Neubauten liegt Lörrach hingegen mit einer Durschnittssumme von 11,65 Euro nicht in der Spitzengruppe.
Anstieg in Lörrach um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal
Interessant ist auch die von F+B errechnete Mietpreisspanne der einzelnen Straßenabschnitte im aktuellste F+B-Wohn-Index für das dritte Quartal 2016. Diese bewegt sich in München zwischen 8,40 und 22,30 Euro, in Freiburg zwischen 6,60 und 15,70 Euro sowie in Weil am Rhein zwischen 7,80 und 12,30 Euro. In Lörrach liegt die Spanne zwischen 6,80 und 12 Euro.
Mit einem Anstieg um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal steigt die Marktmiete laut dem F+B-Wohn-Index in der Lerchenstadt jedoch aktuell am zweitstärksten in ganz Deutschland. Nur die Marktmiete in der Stadt Fürstenfeldbruck (6,1 Prozent Steigerung) ist im gleichen Zeitraum noch teurer geworden