Lörrach Minimalistisch zu großartigen Tönen

Die Oberbadische
Zwei auf gleicher Wellenlänge: Anne Ehmke und Daniel Vogel                                   Foto: Martina Proprenter Foto: Die Oberbadische

Konzert: Anne Ehmke begeistert im ausverkauften Burghof-Foyer

Lörrach. Mit einem musikalischen Streifzug durch die Jahrzehnte kam Anne Ehmke am Mittwoch in den Burghof. Mit bekannt rockiger Stimme interpretierte sie mit Daniel Vogel Klassiker und auch eigene Stücke. Einen neuen Klangtupfer brachte der Cellist Daniel Fritzsche ein.

Ein Abend voller „Aha-Erlebnisse“ solle es werden, versprach Ehmke. Nicht nur Klassiker wie „Time after time“ sorgten entsprechend mit den ersten gespielten Tönen für ein Wiedererkennen. Erst in die 70er mit Cyndi Lauper, führte sie mit „Men at Work“ gleich weiter in die 80er Jahre.

Mit ihrer aufs Wesentliche reduzierten Musik, Ehmkes Gesang begleitet von Daniel Vogels Gitarre, traf sie den Geschmack des Publikums von Anfang an. Das Duo ist seit zwei Jahrzehnten bereits ein eingespieltes Team, das nicht nur auf eine Musikrichtung reduziert werden möchte: Von Jazz über Pop und Folk bis hin zu Blues reicht ihr Repertoire.

Wurden die Lieder durch den Fokus auf Gesang und Klänge auf eine besondere Art noch eindrücklicher, lockerte Ehmke durch ihre schnoddrigen Zwischenerzählungen und Erklärungen die Stimmung im ausverkauften Foyer immer wieder auf. Keinesfalls Bier, sondern Eibischwurzeltee der „scheiße“ schmecke, so Ehmke, brachte sie dabei durch den Abend. Die Erkältung verstärkte den Ausdruck ihrer Stimme aber sogar, auch wenn es bei ihrer Interpretation von Tom Waits nicht ganz bis zu seinem unverwechselbaren reibenden Timbre reichte, wie sie gleich im Vorfeld hinwies.

Ehmke teilte nicht nur ihre Lieblingslieder, auch ihr eigenes Werk „Lisa“ mit dem Publikum, sondern gab zudem Einblicke in das wohl manchmal schwierige Miteinander unter Künstlern. Obwohl ein Zusammentreffen mit der amerikanischen Songwriterin Rickie Lee Jones beim Lörracher StimmenFestival wohl derart negativ war, dass Ehmke sie als „Rickie Zicki“ ankündigte, sang sie an diesem Abend ihre Werke, denn: „Sie hat super Songs geschrieben“.

Besonders begeistert waren die 120 Zuhörer indes vom Zusammenspiel des Duos mit Daniel Fritzsche. Der Cellist aus dem Orchester am Nationaltheater Mannheim wusste seinem Instrument zarte und raue Töne zu entlocken. Die teils ungewohnten Klänge eines Cellos brachten zahlreiche Zuschauer dazu, die Hälse im dicht bestuhlten Raum zu recken, um zu erkennen, wie er dies schaffe. Eines der dominierenden Themen in der Pause.

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