Von Guido Neidinger
Gastronomie: Ein Pächter übt Kritik
Von Guido Neidinger
Lörrach. Die Nachricht von der Verpachtung der Villa Aichele an die bbv Akademie (wir berichteten gestern) hat nicht nur Freude ausgelöst. Fritz Leisinger, der Pächter des Café Rosengarten im Grüttpark, zeigt sich in einem Beitrag auf „facebook“, dem unser Artikel über die Vermietung der Villa Aichele beigefügt ist, enttäuscht. Der Stadt wirft Leisinger vor, bei der Vermietung ihrer gastronomischen Betriebe mit zweierlei Maß zu messen
So habe er Pacht zahlen müssen für das Café Rosengarten, das sich in einem Zustand befunden habe, der „alles andere als einer, mit einem sogenannten Klimapreis ausgezeichneten Kommune würdig ist.“ Drei Monate seien Pachtzahlungen fällig gewesen, ohne dass das Café habe betrieben werden können, weil er „den Laden erst mal auf Vordermann bringen musste“. Auch gegenwärtig, so Leisinger, müsse er jeden Monat über 2000 Euro bezahlen „für eine baulich vernachlässigte Substanz „und ohne Aussicht auf Renovierungsmaßnahmen“.
Zur Erklärung: Die Pachtvereinbarung für die Villa Aichele besagt, dass der Pächter die Investitionen für die Renovierung des Gebäudes in Millionenhöhe tragen muss, dieser Betrag aber durch eine geringere Pacht auf Dauer wieder ausgeglichen wird.
„Die Vorwürfe sind völlig haltlos“, erklärte Bürgermeister Michael Wilke auf Anfrage. Alle Pächter städtischer Gastronomiebetriebe würden gleich behandelt. Auch das Verfahren mit dem Pächter des Café Rosengarten sei völlig transparent und fair abgelaufen. Dem Pächter sei von Anfang an bewusst gewesen, dass es sich bei dem Café um ein energetisch sehr problematisches Gebäude handele. Auch seine Investitionspflichten, die über Schönheitsreparaturen hinausgingen, seien einvernehmlich vereinbart worden.