Lörrach. Bis in den letzten Winkel war die Kirche gefüllt, als Pfarrer Becker – er agiert in diesem Jahr auch als Protektor der Lörracher Fasnacht – angeführt von der Guggemusik ’53 und flankiert von Obergildenmeister Jörg Roßkopf und weiteren Vertretern der Gilde und der Lörracher Cliquen die Bonifatius-Kirche betrat. Mit leicht heiserer Stimme begrüßte er die Anwesenden, unter ihnen Oberbürgermeister Jörg Lutz, Bürgermeister Michael Wilke und Landrätin Marion Dammann, in Reimform und sorgte später mit seiner Predigt in wohl gesetzten Versen für beste Stimmung.
„Unsere Fasnacht ist nicht nur witzig, sondern auch intelligent“, lobte Becker dabei die Lörracher Traditionen, bei denen um „wirkliche Kultur gerungen“ werde. Dazu erklärte er: „Hier sagt man, was man denkt und denkt, was man sagt, hier wird mancher Missstand deutlich angeklagt.“ Deshalb sei auch das diesjährige Motto „Zruckgluegt wärs vorusszseh gsi“ so „gut wie nie“. Spreche es doch alle an: Oftmals wüssten im Nachhinein „alle alles vorher schon ganz genau“. Doch warum haben sie dann nicht „ihren Mund aufgemacht und ihre Meinung ins Spiel gebracht?“, fragte der Protektor. Denn nur, wer vorher etwas sage, könne die Welt zu Besserem lenken.