Lörrach Mitten im Leben

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller      Foto: Die Oberbadische

Umfrage: Viele Senioren sind mit ihrer Lebenssituation zufieden / Es gibt aber auch Defizite

Von Adrian Steineck

In der Sitzung des Seniorenbeirats am Mittwoch standen die Ergebnisse der Umfrage „Älterwerden in Lörrach“ im Mittelpunkt. Für die Seniorenbeauftragte Ute Hammler und Bürgermeister Michael Wilke sind die ermittelten Daten eine gute Grundlage für die weitere Arbeit des 15-köpfigen Gremiums.

Lörrach. Über die rege Beteiligung an der Umfrage freute sich Ute Hammler besonders. Von den 1000 in Umlauf gebrachten Fragebögen gingen 345 wieder bei der Stadt ein, mehr als 200 davon waren mit Kommentaren versehen. Nahezu die Hälfte der Fragebögen (149) wurde von der Gruppe der sogenannten „jungen Alten“ zwischen 60 und 74 Jahren beantwortet. 27 Teilnehmer waren älter als 85 Jahre, die älteste Teilnehmerin hat gar ihr 101. Lebensjahr vollendet.

Wohnen

Es wurde deutlich, dass die meisten der Befragten mit ihrer Lebenssituation offenbar zufrieden sind. So haben 242 Befragte nichts an ihrer momentanen Wohnsituation auszusetzen, 73 Prozent gaben an, alle im täglichen Leben benötigten Geschäfte in der Nähe ihrer Wohnung zu haben. Dieses gute Ergebnis kann damit zusammenhängen, dass 131 der Senioren, die geantwortet haben, in der Innenstadt wohnen, wie Ute Hammler erläuterte. Aus Tumringen kamen 78 Fragebögen zurück, aber aus anderen Stadtteilen hätte sich die Seniorenbeauftragte eine höhere Beteiligung an der im November vergangenen Jahres gestarteten und bis Ende Januar verlängerten Umfrage gewünscht.

Soziale Kontakte

Fast alle der Befragten (93 Prozent) sind mit der Anzahl ihrer sozialen Kontakte zufrieden. Hier vermutet Hammer, dass das vergleichsweise „junge“ Alter der meisten Teilnehmer eine große Rolle spielt.

Personennahverkehr

Die erste Auswertung der Umfrage ergab, dass die meisten Teilnehmer (82 Prozent) mit dem öffentlichen Personennahverkehr zufrieden sind.

Hilfe im Notfall

Im Bedarfsfall steht für 69 Prozent der Teilnehmer die Familie als Ansprechpartner an erster Stelle. 86 Prozent der Senioren wissen, an welche Stellen sie sich im Falle von Hilfsbedürftigkeit wenden können.

Defizite

Nachbessern soll die Stadt nach dem Wunsch der älteren Menschen etwa bei der Schaffung zusätzlicher Seniorenparkplätze. Eine fahrradfreie Fußgängerzone wird ebenso gewünscht wie Kurzstreckentarife bei den Bussen. Diese sollten zudem gezielt Geschäfte anfahren.

Moniert wurde das geringe Angebot an Parkbänken in der Innenstadt. Die Unterführungen sollten besser beleuchtet werden, und bezahlbarer Wohnraum sei Mangelware. Letzteres sei freilich ein Problem nicht nur der älteren Menschen in Lörrach, wie Bürgermeister Michael Wilke anmerkte.

Kultur

In Bezug auf das Kulturleben wurde darum gebeten, tagsüber Veranstaltungen wie Matineen anzubieten und nicht alle kulturellen Veranstaltungen in die Abendstunden zu legen.

Weiteres Vorgehen

Für die Stadtverwaltung und den Seniorenbeirat gilt es nun, die Ergebnisse der Umfrage weiter auszuwerten, zu interpretieren und Schlüsse zu ziehen. „Wir werden eine solche Umfrage nicht jedes Jahr vornehmen können, aber von Zeit zu Zeit ist es wichtig, zu schauen, was sich bereits getan hat“, versprach Wilke.

Umfrage

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