Lörrach Mozart als „Bonbon“

Die Oberbadische
Urs Dengler, Fagott, machte das Mozart-Konzert zu einem Ohrenschmaus. Foto: : Gottfried Driesc Foto: Die Oberbadische

Konzert des Oberrheinischen Sinfonieorchesters in Dur und Moll

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Zwei Komponisten und eine Grundtonart kennzeichneten das jüngste Konzert des Oberrheinischen Sinfonieorchesters am Samstag in der Kundenhalle der Badenova. Von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart erklangen jeweils eine Sinfonie in der Tonart g-moll sowie ein weiteres Werk in der Paralleltonart B-Dur. Als ganz hervorragender Solist konnte Urs Dengler, Fagott, für das Konzert gewonnen werden.

Sehr „italienisch“ begann die Programmfolge mit der Ouvertüre zur Oper „Armida“ von Joseph Haydn. Die Musik ist sehr eingängig und hinterlässt einen heiteren Eindruck. Das Werk ist nach dem Schema „schnell-langsam-schnell“ aufgebaut. Entsprechend wechseln sich starke Orchesterpassagen mit lieblichen streichergeprägten Verbindungsteilen ab. Der musikalische Leiter Stephan Malluschke kann sich dabei auf einen fulminanten Streicherapparat stützen, der schon allein durch seine Fülle zu imponieren weiß. Der Dirigent hat die Ouvertüre sehr genau einstudiert, so dass alle Einsätze und Übergänge präzise funktionierten.

Musikalischer Höhepunkt und „Bonbon“ des Programms war das Konzert für Fagott und Orchester B-Dur KV 191 von Wolfgang Amadeus Mozart. Malluschke schlug ein zügiges Tempo an, dem das Orchester willig folgte. Mit einem einschmeichelnden, warmen und runden Ton verzauberte Urs Dengler, Solofagottist am Orchester Zürich, regelrecht die Zuhörer. Er beherrschte gleichermaßen die raschen Tonfolgen und Läufe wie die schwelgerischen Kantilenen im Andante. Die volle Klangschönheit des Solisten kam in den zwei höchst musikalisch gestalteten Kadenzen so richtig zum Tragen.

Nach der Pause brauchte das Sinfonieorchester erst mehrere Minuten, um wieder zur erforderlichen Konzentration zurück zu finden. Der erste Satz der Sinfonie Nr. 39 g-moll von Joseph Haydn „Allegro assai“ ist durch die vielen Generalpausen schwer zu spielen. Da fällt es direkt auf, wenn die Einsätze der Instrumente nicht absolut gleichzeitig sind. Die Nebenstimmen der vier Hörner waren gut herausgearbeitet. Vom dritten Satz an steigerte sich die Musik in einem langen Accelerando bis zu einem versöhnlichen Schluss. Bei der abschließenden Sinfonie Nr. 25 g-moll von Wolfgang Amadeus Mozart drängte sich die Frage auf, ob für dieses letzte Werk nicht mehr genügend Probenzeit zu Verfügung gestanden hat. Die recht aufgewühlte Musik, Mozart hat diese Sinfonie als 17-Jähriger geschrieben, wurde zu wenig differenziert gespielt. Die vielen Wiederholungen unterschieden sich zu wenig von der vorher gespielten Sequenz, was die Musik letztlich langweilig macht.

Versöhnlich stimmte dafür die Zugabe, das nur von Streichern gespielte „Lyrische Andante“ in D-Dur von Max Reger.

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