Lörrach Muffler trotz Minus zuversichtlich

Die Oberbadische

Burghof schließt das Geschäftsjahr 2013 mit Fehlbetrag ab / Stimmen erwirtschaftet leichtes Plus

Lörrach (bk). Der Burghof schließt seine Jahresrechnung 2013 mit einem Fehlbetrag in Höhe von rund 127 000 Euro ab. Am Donnerstag wird sich der Gemeinderat mit dem Jahresabschluss befassen. Inklusive der Verlustübertragung aus dem Vorjahr beträgt das Minus nun 200 000 Euro.

Die Stadt unterstütze die Burghof Lörrach GmbH derzeit jährlich mit 1,38 Millionen Euro für ihr Kulturangebot, Gebäude- und Nebenkosten, so der Fachbereichsleiter „Finanzen“, Peter Kleinmagd, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Umsatzerlöse in Höhe von rund 1,99 Millionen Euro haben sich gegenüber dem Vorjahr um 401 000 Euro vermindert, was in erster Linie am krankheitsbedingten, kurzfristigen Ausfall des Marktplatzkonzertes von Elton John beim Stimmenfestival liege, so die von Burghof-Geschäftsführer Markus Muffler verfasste Sitzungsvorlage. Zudem hätten im Jahr 2013 etliche Veranstaltungen im Burghof stattgefunden, die bei relativ hohem Aufwand (etwa die Kinder-Produktion „Pole Poppenspäler“ mit Tempus fugit, das Voicelab-Jahreskonzert und die „Wintergäste“) „geplant begrenzte“ Zuschauerkapazitäten und moderate Eintrittspreise gehabt hätten. Ohnehin blieben die Ticketpreise überwiegend konstant.

„Die Burghof GmbH blickt trotz des finanziell negativen Jahresergebnisses auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Zufriedenstellend ist insbesondere, dass sich zum einen die direkten Kosten der Eigenveranstaltungen im Burghof ausschließlich durch die Umsatzerlöse getragen haben und dass Stimmen 2013 mit 54 000 Euro im Plus abgeschnitten hat. Dies bedeutet, dass das qualitativ anspruchsvolle und vielseitige Programm insgesamt selbsttragend war“, so Muffler. Auch die Erlöse aus dem Vermietungsgeschäft seien in Ordnung gewesen.

Letztlich sei das negative Ergebnis auf folgende Gründe zurückzuführen: zum einen auf die hohen Kosten für Werbemaßnahmen in der Schweiz. Burghof und Stimmen seien zwar regional verankert, aber „als einer der größten Kulturanbieter des Dreilands erfordert es große Aufwendungen, um die notwendige, weitreichende Publikumsgunst zu erlangen“, erläutert Muffler, der aufgrund der Wettbewerbssituation hier kein Einsparpotenzial sieht. „Nahezu nicht steuerbar“ seien Fixkosten: Raum-, Reparatur-, Instand- und Unterhalts- sowie weitere Kosten hätten das Ergebnis ebenso verschlechtert wie Abschreibungen.

Eine „besondere Belastung für die Ertragssituation seien die genannten Großproduktionen gewesen. Zudem sei beim Abbau von Überstunden in einem Fall ein größerer Betrag ausgezahlt worden.

Neben seiner Identität als Veranstaltungshaus der Hochkultur erarbeite sich der Burghof zunehmend den Ruf als urbanes Kulturzentrum. Marketingaktivitäten hätten im zweiten Halbjahr 2013 „gegriffen“. Auch der Zuspruch für die Foyerbühne sei „durchweg positiv.“ Ziel des Geschäftsjahres 2014 sei ein ausgeglichenesBetriebsergebnis.

Mit Blick auf kommende Jahre betonte Muffler, auch künftig bleibe ein Risiko im Veranstaltungsgeschäft, gerade bei Open-Air-Angeboten. Bei der Programmplanung werde deshalb vorsichtig kalkuliert und von einer Auslastung von 50 bis 70 Prozent als kostendeckend ausgegangen. Auch würden kulturpolitisch relevante Großproduktionen immer defizitär bleiben. Die Marketingmaßnahmen müssten eher noch steigen.

Aber: „Der Kostendruck durch die für den Betrieb notwendigen, nicht steuerbaren Fixkosten und der Kostendeckungsgrad des normalen Veranstaltungsbetriebs werden nicht ausreichend, um die Defizite auszugleichen.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading