Lörrach. „Jetzt weiß ich es. Ich will ganz sicher Forscherin werden“, sagt Sara Meyer. Es fasziniert sie, mit Reagenzgläsern zu hantieren, Pulver zu mischen, zu sehen und zu beschreiben, was sich da Interessantes tut. Mit anderen Schülern der dritten und vierten Klasse der Grundschule der Freien Evangelischen Schule (FES) erlebt sie derzeit das Fach Naturwissenschaft und Technik (NWT). Wenn Sara Fragen hat, kann Annette Raach sie sofort beantworten. Sie sitzt direkt neben ihr am Tisch. Raach ist promovierte Chemikerin und Mutter von drei Kindern. Eigentlich sind ihre Tage voll. „Für sowas nehme ich mir Zeit“, sagt sie. Sie hat zwölf Mittwochvormittage eigens dafür reserviert. Wenn sie mit den Schülern Stoffe mischt und Veränderungen beobachtet, ist es ihr Ziel, aufzuzeigen, dass Chemie überall ist und zum Leben gehört. „Wenn sie hier aufpassen, werden sie die Welt danach anders sehen.“ Neben ihr sind weitere Eltern mit im Boot. An vier Tischen sitzen vier Schülergruppen, jeweils von einer Fachperson betreut. Marcus Weiand ist noch nicht so lange FES-Vater und hat sich entschieden, Zeit in die Bildung seiner und anderer Kinder zu investieren. Dass acht Eltern NWT Unterricht auf lebendige Weise mitgestalten, schätzt Nathanael Pantli, Schulleiter der Grundschule, sehr. „Häufig werden Eltern nur zum Stühleschleppen und Kuchenbacken eingesetzt und das, obwohl sie zum Teil jede Menge Wissen einbringen können.“ Der Erfolg der Initiative ist das Resultat des Zusammengehens von „phaenovum junior“ und der FES. Als Helga Martin und Birgit Jelinek, Verantwortliche von „phaenovum junior“ auf die FES zugingen, war schnell klar, dass dieses Projekt „richtig gut zu uns passt. Es hat sich sich gut in das Konzept des sogenannten ‘Atelierunterrichts’ integrieren lassen“, so Pantli. Um das Interesse an Naturwissenschaft und Technik schon frühzeitig zu wecken, hat eine Expertengruppe aus Naturwissenschaftlerinnen und Lehrerinnen das Projekt „phaenovum junior“ für die Grundschule entwickelt. Dabei wird zu acht Themen experimentiert, um Schülerinnen und Schüler an naturwissenschaftliches Fragen und Arbeiten heranzuführen. Das Projekt wurde schon an mehreren Schulen eingeführt. Möglich wurde das Projekt an der FES durch die finanzielle Förderung der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden. „Wir möchten naturwissenschaftliches Arbeiten von Anfang an fördern und konsequent bis in die Oberstufe zu Ende denken“, so Pantli. u  Über die Kooperation mit „phaenovum junior“ sowie alle Besonderheiten der FES-Grundschule gibt der Infoabend am heutigen Mittwoch, 19. März, ab 18 Uhr Einblicke.