Von Guido Neidinger Lörrach. Überaus zufrieden sind die Fraktionen im Lörracher Gemeinderat ebenso wie die Spitze des Rathauses mit der zweitägigen Klausurtagung, die am Samstag zu Ende ging (wir berichteten). Gelobt wurde von allen Fraktionsvorsitzenden in dem gestern gezogenen Fazit das gute und respektvolle Miteinander. Einhellige Meinung: Der im vergangenen Jahr neugewählte Gemeinderat hat durch die Klausurtagung zusammengefunden, sodass die Chemie wieder stimmt. Überrascht und zugleich erfreut zeigten sich Petra Höfler (CDU), Christiane Cyperrek (SPD), Uwe Claassen (Freie Wähler) und Margarete Kurfeß (Grüne) auch von den zahlreichen inhaltlichen Übereinstimmungen. Dass dieser Konsens im Allgemeinen letztlich nicht in vollem Umfang trägt, wenn es um politische Entscheidungen im Einzelfall geht, dessen sind sich die Vertreter der Gemeinderatsfraktionen allerdings auch sicher. Petra Höfler lobte „die konstruktive Gruppenarbeit und die offene, ergebnisorientierten Diskussionen“. Selbst beim heiklen Thema Mobilität (Verkehr) war Höfler eigenen Worten zufolge überrascht, dass alle Teilnehmer das Bekenntnis ablegten, das Auto aus der Innenstadt zu verdrängen und Parkmöglichkeiten am Stadtrand zu schaffen. Für Christiane Cyperrek hat die Klausurtagung „eine gute Grundlage geschaffen, um zu Sachpolitik und einem respektvollen Umgang miteinander zurückzukehren“. Die Diskussion um den Burghof habe gezeigt, dass eine grundsätzliche Diskussion um das Programm im Gemeinderat geführt werden müsse. Diese schade dem Burghof nicht ,sondern tue ihm gut. Uwe Claassen (Freie Wähler) ist sich sicher, dass die Klausurtagung „Vertrauen untereinander aufgebaut hat“. Ähnlich wie Christiane Cyperrek ist auch er der Meinung, dass die Programmausrichtung des Burghofs im Gemeinderat und nicht nur im Aufsichtsrat der Burghof GmbH diskutiert werden muss. Auch wenn laut Claassen einige politische Bereiche in der Tagung ausgeblendet wurden, so seien die vorgegebenen Themen aktuell und punktgenau formuliert gewesen. Aufgrund des einhelligen Tenors habe die Machbarkeitsstudie einer Tramverlängerung auf einer anderen Route nun einen neuen Stellenwert, zumal die Stadt den Öffentlichen Nahverkehr insgesamt stärken wolle. Oberbürgermeister Jörg Lutz hatte den Teilnehmern bereits zum Abschluss de Klausurtagung bescheinigt, „toll gearbeitet“ zu haben. Die Veranstaltung insgesamt bezeichnete er als „strukturell geglückt“ und als nahezu 360-Grad-Blick auf die Stadt. Dieser Einschätzung schloss Bürgermeister Michael Wilke sich an und betonte, dass viele Themen, die in der Klausurtagung zur Sprache kamen, im diskutierten Sinne bereits in Arbeit seien.