Von Bernhard Konrad
Lörrach. Lörrach warf sich in Schale: Zur Benefiz-Gala der Bürgerstiftung präsentierte sich der Burghof am Samstagabend ebenso festlich wie seine Gäste – gemeinsam feierten sie im ausverkauftem Haus unter dem Motto: „Zum Wohl…der Stadt und ihrer Bürger.“
 
Die Garderobe elegant, die Tische festlich gedeckt, auf dem Teller die feinen Speisen der Avantgarde-Wirte, in den Gläsern die Weine von Karlheinz Ruser. Das stimmige Potpourri aus kulinarischen Genüssen, musikalischen und unterhaltenden Elementen hat in Lörrach sein Publikum gefunden: Seit Wochen waren die Karten ausverkauft – das Engagement der Stiftung, allen voran ihrer Vorsitzenden Ute Lusche, hat sich im besten Sinne ausgezahlt.
 
Dem Träger des Bürgerpreises 2014 entsprechend, stimmten die „Sugar Foot Stompers“ musikalisch auf den Abend ein. Ute Lusche und der Stiftungsratsvorsitzende André Marker dankten nach ihrer Begrüßung Fritz Wilhelm mit Blumen für sein langjähriges Engagement. Wilhelm war als Gründungsmitglied der Bürgerstiftung über Jahre Stifter, Berater und Impulsgeber gewesen. Er war unter anderem maßgeblich daran beteiligt, dass das Alte Rathaus in Stetten zum Domizil der Stiftung umgebaut wurde. Ebenso gewürdigt wurden die Stifter der Aktion „Mit Los geht’ los“, die abermals zahlreichen Kindern die Teilnahme an interessanten Offerten ermöglichten: Schwarzwaldverein, Phänovum, das Trinationale Umweltzentrum, Tempus fugit, die Städtische Musikschule sowie das Duo Beate Fahrnländer und Gaby Roter.
„Das Jazztone ist eine starke Marke“
 
Christian Mauch hielt als Musiker und Jazz-Liebhaber die Laudatio auf den Bürgerpreisträger Werner Büche. Noch heute sei er für die Bereitschaft Büches dankbar, einst den „Sugar Foot Stompers“ eine Bühne für deren Auftritt im Jazztone geboten zu haben, sagte der Laudator. „Das Wirken von Werner Büche kann man nicht in einer Rede zusammenfassen“, sagte Mauch, der Schlaglichter aus dem jahrzehntelangen Schaffen des Preisträgers nachzeichnete: von den Domizilen des Jazzclubs über legendäre Konzertabende, die von großen Namen des Jazz ebenso geprägt wurden wie von Geheimtipps und von schwärmerischen „Plattenabenden“ in den Wohnzimmern der Jazzfans. Dabei vergaß er nicht, Büches Ehefrau Bärbel zu erwähnen, „ohne die das alles nicht gegangen wäre.“ Gemeinsam sei es ihnen mit ihren Mitstreitern gelungen, „das Jazztone zu einer starken Marke“ zu machen.
 
Büche selbst, das Jazz-Urgestein der Region, zeigte sich unprätentiös wie immer und erzählte Anekdoten aus den Anfängen, als der Stadtkämmerer noch persönlich beim Konzert in der Stadthalle an der Kasse saß, weil er befürchtete, er werde angesichts dieser seltsamen Musik mit den nonkonformistischen Gästen die Pacht für den Saal nicht erhalten!
 
Solchermaßen eingestimmt freuten sich die Besucher des von Matthias Zeller moderierten Abends auf kulinarische Überraschungen, die Sonja Hechler (Krone, Weil am Rhein), Markus Dorner (Kranz, Lörrach), Rainer P. Wiedmer (Krone, Inzlingen), Sepp Beha (Wasserschloss, Inzlingen) sowie Marco Weiß (Maien, Tüllingen) servierten. Musikalisch begleitet von Brigitte Schnabel und Daniel Roos konnten sie zunächst in drei Gängen aus jeweils fünf Speisen wählen: Frischkäsestrudel mit Kürbis und Honig-Nuss-Vinaigrette (Krone, Weil) oder Rindertatar mit Olivencreme, knusprigen Kapern und Kartoffelsud (Krone Inzlingen) als Vorspeise? Gebratener Heilbutt mit Zitronenkruste und Pak-Choi Gemüse (Wasserschloss) als zweiten Gang? Hirschfilet im Waldpilz-Speckmantel mit Wirsing und handgeschabten Spätzle (Kranz) oder Iberico Carré mit Riesengarnele auf Basilikumsoße und Safranrisotto (Maien) als Hauptgang? Man konnte eigentlich keinen Fehler machen.
 
Flankiert wurde der Abend mit magische Einlagen des zaubernden Orthopäden Gilbert Wagner, der seine Kunststücke auch direkt an den Tischen vorführte. Nach dem gemeinsamen Auftritt der Köche mit einem wie stets üppigem Dessert-Buffet spielte die Steffi Lais Band zum Tanz auf.
 
Zu den weiteren Stiftern des Abends zählten die Brauerei Lasser, Lieler Schlossbrunnen, Bäckerei Paul und die INT Treuhand. Sie alle beherzigten einen Satz, den Ute Lusche aus dem „Kaufmann von Venedig“ zitierte: „Noch nie bereut ich, dass ich Gutes tat.“
 
 
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