Lörrach Pilgermayer löst Steinbach ab

Die Oberbadische
Der Vorstand des Lörracher SPD-Ortsvereins (v.l.) : Philipp Schließer, Heinz Wilke, Michael Pilgermayer, Jutta Klaudat und Elke Hach. Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Lörracher SPD-Ortsverein tagte / Wahlkampf als Energiespritze / Großer Stadtverband bleibt umstritten

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Wechsel an der Spitze des Lörracher SPD-Ortsvereins: Michael Pilgermayer löst Manfred Steinbach ab, der nach zweijähriger Amtszeit wie angekündigt nicht mehr antrat.

Die vier SPD-Ortsvereine der Lerchenstadt befinden sich im Aufwind, das wurde am Dienstagabend im Naturfreundehaus allenthalben betont. Beflügelt wurden die Sozialdemokraten durch das gute Kommunalwahlergebnis und den Sieg ihres OB-Kandidaten Jörg Lutz. Vor allem im Wahlkampf sei ortsvereinsübergreifend an einem Strang gezogen worden, betonte Steinbach. Bei dieser Gelegenheit hätten die Sozialdemokraten im Grunde „Gesamtstadtverband geübt“ – eine Idee, für die er „aus Brombach, Haagen und Hauingen Prügel bezogen“ habe. Das Miteinander im Wahlkampf habe ihn jedoch erneut Hoffnung schöpfen lassen: Es habe gezeigt, dass eine übergeordnete, feste Einrichung der SPD, unter welchem Namen auch immer, in Lörrach Sinn ergebe – ohne der SPD in den Ortsteilen die Eigenständigkeit zu entziehen. Denn: Die meisten wichtigen Herausforderungen in Lörrach müssten gesamtstädtisch angegangen werden.

Auch der bisherige Vize und einstimmig gewählte Vorsitzende Pilgermayer zeigte sich offen für solch eine umfassendere Einrichtung, indes stehe das Thema nicht oben auf der Agenda. Das kommt den Ortsteilen offenbar entgegen. Haagens SPD-Vorsitzende Christa Rufer bat die Lörracher Soziademokraten, zu akzeptieren, dass „im Moment nicht der richtige Zeitpunkt für einen Stadtverband ist .“

In seinem Rückblick betonte Steinbach, es sei gelungen, die Präsenz der SPD in der Stadt zu stärken. Gemeinsam mit seinen Stellvertretern Pilgermayer und Abda Hassan (auch sie trat nicht mehr an) habe er die Vorstandsarbeit neu organisiert und die „Lörracher Gespräche“ wieder aufleben lassen. Lutz werde er, so Steinbach, unter anderem daran messen, inwieweit er die Bürger künftig einbinde: „Das war ein großes Manko der Verwaltung.“

Pilgermayer dankte Steinbach „für viele Anstöße“. Er nahm nach „gefühlten Jahrzehnten“ als Stellvertreter auf Anfrage der Parteikollegen den Posten an. Pilgermayer, Unternehmer mit Wurzeln in einer Arbeiterfamilie, möchte unter anderem „auf der untersten Ebene der organisierten Politik“ etwas gegen die sich immer stärker öffnende Klammer zwischen Arm und Reich tun. Ihm zur Seite stehen nun die ebenfalls einstimmig gewählten Stellvertreter Elke Hach und Philipp Schließer. Ebenfalls einstimmig wurden Kassierer Heinz Wilke und Schriftführerin Jutta Klaudat wiedergewählt.

Christian Cyperrek merkte positiv an, dass sich in der Lörracher SPD ein reibungsloser Generationswechsel vollziehe, in dem das Engagement von erfahrenen und jungen Leuten gut miteinander harmoniere. Der erfolgreich zu Ende gebrachte Wahlkampf sei für die gesamte hiesige SPD „eine Energiespritze“ gewesen, betonte Rufer.

Die Sozialdemokraten suchen unterdessen neue Räume für den Kreisverband und das Wahlkreisbüro von Justizminister Rainer Stickelberger – bevorzugt in der Kernstadt. Wegen Eigenbedarf muss die Partei aus den Räumen in der Wölblinstraße zum Jahreswechsel ausziehen.

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