Vier Jahre, nachdem der Kunst- und Musikbau TonArt für die beiden Gymnasien auf dem Campus Rosenfels in Betrieb ging, sind immer noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen. Die zurückliegenden Pfingstferien wurden für die Nachrüstung des Gebäudes mit einem zweiten Fluchtweg genutzt. Die Kosten dafür belaufen sich auf 900 000 Euro.

Von Guido Neidinger

Lörrach. Wie ein roter Faden ziehen sich Pleiten, Pech und Pannen durch das Projekt TonArt. Auch vier Jahre nach Inbetriebnahme des Gebäudes für den Kunst- und Musikunterricht der beiden Gymnasien auf dem Campus Rosenfels müssen noch erhebliche Korrekturen an dem Gebäude vorgenommen werden. Zunächst hatten Fehlplanungen dazu geführt, dass eine Reihe von Nachrüstungen notwendig waren.

Diese reichten von einer unzureichenden Be- und Entlüftung des großen Saales über die Umrüstung von Beamern, die Ergänzung des Sonnenschutzes, die Optimierung von Regalen bis hin zu neuen Waschbecken, um nur einige Mängel zu nennen. Für diese Korrekturen musste die Stadt 130 000 Euro in die Hand nehmen. Diese sind inzwischen abgeschlossen.

Mit 900 000 Euro ist ein wesentlich größerer Batzen fällig für den nachträglichen Einbau eines zweiten Rettungsweges. Dieser wird in Form einer Außentreppe realisiert. Nach der ursprünglichen Konzeption des Gebäudes wurde ein zweiter Rettungsweg nicht für erforderlich gehalten.

Sowohl die Baurechtsbehörde als auch der zuständige Lörracher Feuerwehrkommandant hatten die Rechtmäßigkeit des Brand-schutzkonzepts bestätigt. Nach einem Besuch eines externen Sachverständigen wurde dies jedoch in Frage gestellt. Daraufhin wandte sich die Schulleitung des Hebelgymnasiums an das Regierungspräsidium, um diese Frage zu klären. Im August 2013 wurde die Stadt als Bauherr schließlich aufgefordert, einen zweiten Rettungsweg für die beiden Türme Kunst und Musik herzustellen.

Auch wenn die Stadt eine andere Rechtsauffassung vertrat, kamen Verwaltung und Gemeinderat zu dem Schluss, den zweiten Rettungsweg zu bauen – im Interesse der Sicherheit.

Zudem wurde mit dem Regierungspräsidium vereinbart, in allen Geschossen Rauchschutzverglasungen um die Treppenhäuser zu errichten und im 1. Obergeschoss den Verbindungsflur am Lehrerstützpunkt mit Glas abzutrennen. Im 2. Obergeschoss wird zudem ein Steg gebaut, um die beiden Treppenhäuser Kunst und Musik zu verbinden.

Am Kunstturm führt schließlich vom 3. ins 4. Obergeschoss eine Außentreppe auf das Flachdach am Lehrerstützpunkt. In den Pfingstferien ging es jetzt vornehmlich darum, die sehr schwere Stahlkons-truktion auf das Dach des TonArt zu hieven. Dazu war ein großer Autokran eingesetzt.

Um den Schulbetrieb durch die dafür notwendige Sperrung der Baumgartner-straße nicht zu behindern, wurden die Arbeiten in den Ferien durchgeführt.