Lörrach Probelauf mit oder ohne Poller?

Die Oberbadische
Blick in die Grabenstraße Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Grabenstraße: Fußgängerzone kommt

Von Kristoff Meller

Lörrach. Die Grabenstraße wird Fußgängerzone, das ist beschlossene Sache. Wie das Straßenbild aber künftig aussehen soll und ob die Zufahrt gleich mit Pollern limitiert oder zunächst lediglich mit Schildern und optischen Veränderungen auf die Fußgängerzone hingewiesen werden soll, darüber sind sich Stadtverwaltung und Fraktionen noch nicht ganz einig. Darum sprachen sich die Fraktionen am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales dafür aus, einen Beschluss erst in der nächsten Gemeinderatssitzung zu fassen.

„In der Grabenstraße haben wir eine grundlegend andere Situation als in der übrigen Fußgängerzone“, erläuterte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Straßen, Verkehr. Mit dem Riesgässchen, der Tiefgarage am Chesterplatz und vielen privaten Stellplätzen sei es ein „Riesenaufwand“, die Zufahrtsrechte zu regeln.

Hinzu kommen mehr als 165 Linienbusse, die die Straße an Werktagen passieren. Um Behinderungen für diese möglichst zu vermeiden, seien Poller „unverzichtbar“, wird Stadtwerke-Leiter Wolfgang Droll in der Vorlage zitiert. Gleichwohl müsse die Anlage so funktionieren, dass die Busfahrer keine Fernsteuerung manuell betätigen müssen. Er fordert außerdem eine „konsequente Überwachung“ der „wild abgestellten Zustellfahrzeuge“, damit eine Fahrgasse für den Busverkehr frei bleibt.

„Ich wehre mich auch nicht gegen Poller, sondern bin gerne dabei. Nur Schilder hinstellen, ist zu wenig“, befand auch Dullisch. Es brauche aber Zeit, die richtige Technik zu finden und diese sei mit entsprechenden Kosten verbunden.

Grundsätzlich sieht er zwei Möglichkeiten: Markierungen und Schilder sowie eine „optisch deutliche Umgestaltung“ für rund 50 000 Euro, die bis Herbst zu schaffen sei, mit anschließendem Probelauf oder „gleich eine Polleranlage“. Falls sich das Gremium für die Poller aussprechen sollte, wäre dies aufgrund der höheren Kosten eine „außerplanmäßige Ausgabe“, wie Bürgermeister Michael Wilke ergänzte. Indes seien alle der Meinung, dass die Fußgängerzone nur mit Pollern funktionieren werde, so Wilke.

„Wir hatten jahrelang eine Fußgängerzone ohne Poller“, erinnerte Bernhard Escher (CDU) und wollte die zeitnahe Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses nicht nur an den mobilen Sperranlagen festmachen. „Der GVD muss eben Präsenz zeigen – auch nachts“, so Escher, der eine schnelle Umsetzung forderte – notfalls auch mit Pollern, wenn das die „einzige Möglichkeit“ sei.

Gegen eine „Fußgängerzone light“ sprach sich Christiane Cyperrek (SPD) aus, da es einen „klaren Gemeinderatsbeschluss“ gebe. Zumal sich die Poller an anderen Orten bewährt hätten.

Außerdem nahm sie Bezug auf einen Medienbericht und wollte wissen, „welche Zusagen bereits an Pro Lörrach gegeben“ wurden. Wilke zeigte sich überrascht und betonte, es habe „keinerlei Zusagen“ gegeben.

Stephan Berg (Grüne) hingegen könnte „vorerst auch ohne Poller leben“, die optischen Veränderungen erachtete er aber für eine „gute Sache“. Die Argumentation von Pro Lörrach, dass Poller „immense Investitionen“ aber „keine ausreichende Reduzierung“ der Durchfahrten erzielen, fand er „wenig überzeugend“. Berg kritisierte auch den Vorschlag von Pro Lörrach, die Öffnungszeiten für den Lieferverkehr auf 11 Uhr zu verlängern.

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