Lörrach Radweg hinunter an den Fluss?

Die Oberbadische
Gerhard Zickenheiner (Mitte) und Gerd Wernthaler (Zweiter v. l.) bei der Ortsbegehung: Ab Stettener Wuhr könnte ein Radweg neben das Ufer gelegt werden, vorbei hier am Fundament des Kreisels Dammstraße. Foto: Wolfgang Göckel Foto: Die Oberbadische

„Bypass“: Gerhard Zickenheiner präsentiert der IG Velo seine Idee für eine neue Routenführung an der Wiese

Auf Höhe Stetten genügt der Weg an der Wiese längst nicht mehr für die vielen Fußgänger und Radfahrer. Ein neuer Radweg rechts der Wiese könnte das Problem lösen, von der Stettener Brücke über die Grenze hinweg bis zum Naturbad Riehen. Aber im Gemeinderat bleibt diese Route umstritten, Grundeigentümer wehren sich, die Finanzierung ist ungewiss. Gibt es eine Alternative?

Lörrach. Die IG Velo hatte für Samstag an die Wiese eingeladen, neugierig auf Gerhard Zickenheiner und seine Idee. Der Architekt ist seit dem Projekt „Wiesionen“ mit dem Fluss vertraut und kennt als Radfahrer die Engpässe und Risiken auf dem Wieseradweg. Seine Vorstellung ist die: Man bleibe wie heute links der Wiese, baue unmittelbar hinter dem Stettener Wuhr einen neuen Radweg hinunter zum Fluss, führe ihn etwa 350 Meter am Wasser entlang und unmittelbar hinter der Zollfreie-Brücke wieder hinauf zum heutigen Wieseweg, auf Schweizer Boden. Bei Hochwasser wäre der neue Weg mit Schranken zu sperren, man kennt das in Lörrach schon von anderen Abschnitten des Wiesewegs.

„Bypass“ nennt Gerhard Zickenheiner seine Idee. Er brächte den nötigen zusätzlichen Platz. Zwei Engstellen von heute könnten umfahren werden: der Kreisel Dammstraße, gerade neu und für Fußgänger wie Radler nicht breit genug gebaut; umfahren ebenso die zu eng geratene Unterführung Zollfreiestraße. Technisch sei der Bypass gut machbar, versicherte Zickenheiner. Er hat sich das von Kurt Sänger bestätigen lassen, Geschäftsführer des Planungsbüros Rapp Regioplan in Lörrach.

Bypass würde rund 250 000 Euro kosten

Was der Bau kosten könnte? Zickenheiner sprach von rund 250 000 Euro. Das wäre erheblich weniger als ein neuer Radweg rechts der Wiese kosten würde. Allerdings brächte allein der Bypass noch nicht so viel Entlastung wie ein Radweg rechts des Flusses, merkte Gerd Wernthaler für die IG Velo an: Denn bereits vor Beginn der Zickenheiner’schen Umfahrung, also im Abschnitt Stettener Wiesebrücke und Stettener Wuhr, müsste die Kapazität des Wiesewegs erweitert werden. Der könnte durchaus verbreitert werden, urteilte Zickenheiner.

Etwa drei Dutzend Neugierige gingen die mögliche Umfahrung am Ufer ab. Auch Uwe Claassen war dabei, der sich als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler klar gegen einen Radweg rechts der Wiese ausgesprochen hatte. Jetzt zeigte er sich froh, dass eine bedenkenswerte Alternative im Raum stehe – die allerdings ebenfalls erst finanziert werden müsse.

Auch jene setzen Hoffnung auf diese Alternative, die rechts der Wiese keinen weiteren Eingriff in die Natur wünschen. Zwar gibt es weder beim Naturschutz noch bei der Geologie unüberwindliche Hindernisse für den Radwegbau rechts – Gutachter haben das festgestellt. Trotzdem müsse man sich um die Natur und nicht zuletzt die Vogelwelt am Hangfuß sorgen, sagte Claudia Salach, Stadträtin der Grünen mit Arbeitsplatz im Sachgebiet Naturschutz & Landschaftspflege des Landkreises.

Die IG Velo will über die Idee von Gerhard Zickenheiner nachdenken. Geschehen müsse auf jeden Fall etwas, betonten Zickenheiner und Wernthaler gleichermaßen: Diese Pendlerroute für Radverkehr, sie sich durchs ganze Wiesental ziehe, müsse auch auf Lörracher Gemarkung funktionieren.

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