Lörrach „Rainbowstars“ wagen einen Neubeginn

Die Oberbadische
Landtagsabgeordneter Josha Frey (r.) überbrachte den Rainbowstars unter der Leitung von Andreas Bühler (v.l.), Jonny Schuler, Sonja Summ und Roland Mertins seine Glückwünsche zur Neugründung. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Festakt: Schwul-lesbische Gruppe lebt nach dreijähriger Unterbrechung wieder auf

Lörrach. Einst war sie das Aushängeschild der schwul-lesbischen Szene im Raum Lörrach. Doch vor drei Jahren wurde es still um die „Rainbowstars“-Gruppe. Jüngst hat sich die Initiative gemeinsam mit der schwul-lesbischen Jugendgruppe „Youngstars“ aus Bad Säckingen unter dem Namen „Rainbowstars Baden“ neu formiert.

Gefeiert wurde dieser Neustart am Samstag mit einem Festakt im Dreiländermuseum. Dabei gab Vorstandsmitglied Jonny Schuler einen Überblick über die erfolgreiche Vergangenheit der Vereinigung: So haben die Rainbowstars im Jahr 2007 den ersten schwul-lesbischen Markt in Lörrach veranstaltet und konnten ein Jahr später zu diesem Anlass sogar das „Dr.-Sommer-Team“ der Jugendzeitschrift „Bravo“ begrüßen. Zudem initiierten sie anno 2009 in der Lerchenstadt den ersten Christopher-Street-Day (CSD). „Das war für mich ein sehr emotionaler Moment“, erinnerte sich Schuler. Ebenso geprägt habe ihn der CSD ein Jahr später, war dieser doch nicht nur die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe, sondern auch der CSD Südwest für ganz Baden-Württemberg. Er lockte mit Stargast Lilo Wanders viele Teilnehmer und Zuschauer aus Deutschland und der Schweiz ins Dreiländereck.

Nach dem dritten CSD im Jahr 2012 wurde es jedoch ruhig um die Gruppe der Rainbowstars, zumal die beiden Vorsitzenden Schuler und Sonja Summ aus persönlichen Gründen ihre Ämter niederlegten. „Die Rainbowstars waren nicht mehr sichtbar“, fasste Schuler zusammen.

Doch „wer nicht mehr sichtbar ist, wird vergessen“. Deshalb will die Initiative nun wieder verstärkt mit politischen Anliegen an die Öffentlichkeit treten. Zumal sich auch in der Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung zu diesem Thema „mehr die schwarze Handschrift als die grüne“ wiederfinde.

CSD-Veranstaltungen vorgesehen

Auf lange Sicht sind dabei auch wieder CSD-Veranstaltungen geplant. Aktuell will sich die Gruppe aber erst einmal auf Informations- und Aufklärungsarbeit, Hilfe und Beratung beim „Coming Out“, Jugendarbeit und auf die Flüchtlingshilfe konzentrieren: „Wir möchten aufklären, dass Homosexualität in Deutschland und Europa normal ist.“

Zum Vorstandsteam zählen neben Schuler und Summ Roland Mertins, Katja Klaus und Andreas Bühler. Letzterer erklärte: „Wir hoffen, dass wir mit unserer Arbeit dazu beitragen können, dass Menschen ihr Glück finden.“ Zudem gab er einen Überblick über die Geschichte der aufgelösten Jugendgruppe Youngstars, während Mertins die Historie des 1872 eingeführten Paragrafen 175 des Reichsstrafgesetzbuches – er stellte homosexuelle Handlungen unter Strafe – nachzeichnete.

„Es ist schön, dass ihr wieder da seid“, freute sich der grüne Landtagsabgeordneter Josha Frey über die Wiedergründung der Rainbowstars. Zudem versicherte er, dass sich seine Partei weiterhin für Toleranz und Gleichstellung einsetzen werde. Oberbürgermeister Jörg Lutz und SPD-Landtagsabgeordneter Rainer Stickelberger sendeten ihre Glückwünsche zum Neubeginn außerdem per Grußwort.

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