Lörrach Reise in die NS-Zeit

Die Oberbadische
Ronja Beecher (r.) mit ihren Töchtern Judy (l). und Andrea Foto: Lara Hackmann Foto: Die Oberbadische

Zeitzeugin: Empfang für Ronja Beecher

Lörrach (lhk). Adolf Reutlinger (später als Paul Reutlinger bekannt) war der letzte Kantor der Lörracher Synagoge, bevor diese 1938 durch die Nationalsozialisten geschändet und zerstört wurde. Das Schicksal seiner Familie umfasst mehrere Stationen im Dreiländereck. Deshalb bereist seine Tochter Ronja Beecher momentan die trinationale Region mit ihren Töchtern Judy und Andrea.

Auf der Suche nach Antworten in ihrer Geburtsstadt Lörrach, erhielten sie Unterstützung vom Historiker Ulrich Trumm und Stadtarchivar Andreas Lauble. Beim gestrigen Empfang durch Oberbürgermeister Jörg Lutz erzählte Beecher von den Deportationen.

Nach der Zerstörung der Synagoge zog die Familie nach Freiburg um, von wo aus sie 1938 nach Dachau deportiert wurden. Weitere Stationen: Ein sechsmonatiger Aufenthalt im Konzentrationslager Gurs und im Zwischenlager Rivesaltes. In Gurs konnte Beecher bei ihrer Mutter bleiben, da sie unter zwölf war, erklärte sie. Von Rivesaltes gelang der Familie schlussendlich die Flucht in die Schweiz. Wie genau bleibt jedoch ein Rätsel. Beecher glaubt, dass sie Kontakt zu einem Schmuggler aufnehmen konnten.

Ihre Tochter Judy Beecher will den vielen fremden Helfern mit einem Crowdfunding-Projekt danken. Sie dreht einen Dokumentarfilm über die Reise ihrer Mutter in die Vergangenheit. Der Titel: „The Kindness of Strangers Doc“.

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