Lörrach Rettungsschirm für die Bildung

Die Oberbadische
Ministerin mit klarer Ansage: Susanne Eisenmann. Foto: König Foto: Die Oberbadische

Politik: Kultusministerin Susanne Eisenmann in Lörrach

Von Ursula König

Lörrach. Bildung als (weitere) Großbaustelle der grün-schwarzen Landesregierung? Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) ist derzeit in Sachen Bildung unterwegs, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Am Freitag war für sie in der Region ein kompaktes Programm vorgesehen, bevor sie auf Einladung des CDU-Kreisverbands im Theaterhaus von Tempus fugit Stellung nahm zur Bildungspolitik. Viele Schulleiter und Lehrer nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen vorzubringen.

„Sie redet Klartext“, kündigte CDU-Bundestagsabgeordneter Armin Schuster die Ministerin an. Ihr Thema: „Gute Bildung – beste Aussichten“. In Sachen Bildung ist Baden-Württemberg derzeit nicht Spitze. „Wir haben ein Qualitätsproblem“, so Eisenmann. Das Land sei „massiv abgestürzt“. Ihr Ziel: Verlässlichkeit, Ruhe und Qualität in die Bildung bringen.

Das kann, laut Eisenmann, dauern, denn: „Bildung ist an sich ein schwerfälliges System.“ Baden-Württemberg sei sich zu lange sicher gewesen, „bei uns läuft das alles“. Die richtige Weichenstellung sei jetzt, um Reformen umzusetzen. Dazu gehört auch, einen Tag der beruflichen Orientierung an Gymnasien einzuführen, denn Begabung sei nicht nur kognitiv sondern auch handwerklich wertvoll.

Insgesamt sollen an Gymnasien mit Blick auf das spätere Berufsleben Leistung und Grundlagen gestärkt werden. Die Realschulen benötigten das klare Signal: „Wir brauchen euch mit dieser Stärke in der Zukunft.“ Die Haupt- und Werkrealschulen seien immer noch starke Standorte und auch die beruflichen Schulen „bilden hervorragend aus“. Das Thema Inklusion soll mit Fortbildungen gestärkt werden.

Entwicklungsstand entspricht oft nicht den Anforderungen

Die Schülerschaft von heute habe mit der vor 20 Jahren nichts mehr zu tun. Der tatsächliche Entwicklungsstand mancher Schüler entspreche bei weiterführenden Schulen oft nicht den Anforderungen. „Viele Kinder sind in Klasse fünf nicht am richtigen Platz“, machte Eisenmann deutlich. Auch Digitalisierung, Betreuungsangebote für Kinder an weiterführenden Schulen und flexible Angebote an Ganztagsschulen seien Themen der Zeit.

Nicht zuletzt zählen auch bedarfsorientierte Fortbildungen für Lehrer dazu. Der aktuelle Lehrermangel habe zudem mit einer „Bugwelle zur Ruhesetzung“ zu tun, da das Land in den 1970er Jahren viele Lehrer eingestellt habe. Nicht zuletzt soll der Beruf des Schulleiters wieder attraktiver werden.

Als Beispiel für Brennpunktthemen in der Region kann das Anliegen von Frank Braun, Leiter des Hans-Thoma-Gymnasiums, angeführt werden. Die Schule mit ihren Wanderklassen platze aus allen Nähten und bürokratische Erschwernisse könnten dazu führen, dass Lehrer aus der Schweiz beispielsweise ihren Dienst quittieren.

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