Lörrach (ndg). Der Radverkehr in der Riesstraße soll künftig entgegen der Einbahnrichtung zugelassen und im Gegenzug die Sperrung des Senigallia Platzes für den PKW-Verkehr aufgehoben werden. Darüber wird der Gemeinderat am 8. Mai entscheiden. In diesem Zusammenhang teilte Justizminister Rainer Stickelberger gestern mit, dass das Land den Ausbau der Lörracher Radwege fördern wird. Die IG Velo begrüßt die Freigabe der Riesstraße entgegen der Einbahnrichtung für Velofahrer und hält es für wichtig, zwischen den im Radrouten-Konzept der Stadt Lörrach ausgewiesenen Pendlerrouten „Wiese“ und „Ost“ noch eine Pendlerroute „Mitte“ zu legen. Die Freigabe der Riesstraße ist nach Ansicht der IG Velo ein wichtiger Lückenschluss für diese Pendlerroute Mitte von der Haagener Straße zur Weinbrennerstraße, um die Fußgängerzone zu umfahren. Diese Pendelroute schaffe wichtige Verbindungen, zum Beispiel von Haagen und Tumringen zum Schulzentrum und berühre große Wohnquartiere wie die Nordstadt. Sie hat zwei Äste aus Norden: Die Route „Mitte“ führt von Haagen her durch den Grüttpark und die Haagener Straße, die Route von Tumringen über die Freiburger und Tumringer Straße; beide Routen treffen sich am Senigallia Platz. Vom Senigallia Platz führt die Route dann durch die Riesstraße, Spitalstraße und Weinbrennerstraße zur Basler Straße. „Diese kann dann zur Pendler-Route optimiert werden. „Wir schlagen hierzu durchgängig die Entfernung des Mittelstreifens, beiderseitig breitere, durchgängige Veloschutzstreifen und Tempo 30 vor“, formuliert die IG Velo konkrete Vorstellungen. In Riehen könnte dann ein Anschluss an die Lörracher Straße und Teile der Basler Straße erfolgen. „Ein Rückgrat des Lörracher Radwegenetzes aus Pendlerrouten ist sinnvoll. Allerdings muss dieser Name in der Öffentlichkeit, ebenso wie in den Köpfen von Politik und Verwaltung, noch mit Leben gefüllt werden“, so die Feststellung von Gerd Wernthaler, Sprecher der IG Velo. Laut Justizminister Rainer Stickelberger unterstützt das Land die Bemühungen Lörrachs zur Stärkung des Radverkehrs. Bereits 2014 werden der Ausbau des Radwegschutzstreifens Tumringer Straße (L141) sowie der Ausbau der Radwege für die Pendlerrouten Ost – Mitte – West gefördert. Außerdem wird die Anlage für 180 überdachte Fahrradabstellplätze am Hauptbahnhof unterstützt. Insgesamt fördert das Land 130 Radwegeprojekte mit 17,5 Millionen Euro im Jahr 2014.