Von Kristoff Meller

Lörrach. Burgen und Schlösser faszinieren nicht nur Kinder. Rund 3,8 Millionen Menschen besuchen jährlich die Monumente im Land. Die historischen Orte werden von der Landeseinrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut, für die seit dem Regierungswechsel Finanzstaatssekretärin Gisela Splett zuständig ist. Sie macht sich seit gestern mit einer Abordnung aus Stuttgart auf einer dreitägigen Sommertour ein Bild vom Bestand entlang des Rheintals. Los ging’s auf Burg Rötteln, die ihre Besucher mit Sonnenschein und bester Alpensicht begrüßte.

„Der Erhalt des Landesvermögens, zu denen die Kulturgüter zählen, ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärte Splett. Dafür investiere das Land pro Jahr 20 Millionen Euro in die Bauwerke. „Es ist unsere Aufgabe sie zu erhalten und zu bewahren, damit die Besucher in die Geschichte eintauchen können.“

Auf die Bedeutung des Ehrenamts für den Erhalt ging Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Landeseinrichtung Staatliche Schlösser und Gärten, ein und lobte das Engagement des seit 90 Jahren bestehenden Röttelnbunds: „Die Betreuung der Besucher liegt hier in sehr guten Händen. Das ist ein tiptop gepflegtes Ausflugsziel.“ Das ehrenamtliche Engagement sei zudem ein Vorbild für spätere Initiativen gewesen.

Der Röttelnbund verfügt laut Burgvogt Uwe Gimpel derzeit über rund 650 Mitglieder, doch nur etwa 20 Aktive investieren rund 8000 Arbeitsstunden im Jahr, um „das Wahrzeichen Lörrachs“ zu erhalten, das jährlich von rund 50 000 zahlenden und vielen weiteren Gästen (Biergarten, Wanderer, Burgfestspiele) besucht wird. Nach ihrer Zerstörung im 17. Jahrhundert sei die Ruine als Baustofflager für die Stadt genutzt worden, bis sich „einige Haagener mit Herzblut und Zeit“ 1926 ihrer angenommen hätten und den Röttelnbund gründeten.

Besonders ist laut Gimpel die heutige Besitzverteilung der Burganlage: Während die Unterburg mit der Burgschenke in städtischem Besitz ist, gehört die Oberburg dem Land. Der Röttelnbund arbeite mit beiden eng zusammen. „Die Zusammenarbeit geht Hand in Hand“, lobte Bürgermeister Michael Wilke.

Ein wichtiges Aufgabengebiet ist die Verkehrssicherungspflicht: „Hier wurde in den vergangenen Jahren sehr viel Geld investiert, um Mauern zu erhöhen, sowie Geländer und Zäune anzubringen“, sagte Gimpel. Doch auch das Wetter und Pflanzen, die sich im Mauerwerk einnisten, sorgen immer wieder für Arbeit, weil Fugen durch das Eis herausbrechen oder Wurzeln Mauerteile heraussprengen. „Die Burg Rötteln ist ein wichtiges Bauwerk und wir werden für die Standfestigkeit der Mauern sorgen“, versprach Splett.