Lörrach Rote Karte für die Sportler?

Die Oberbadische

Neumattschule: Sportvereine kritisieren neue Parkplatz-Regelung / IGTS schreibt an Stadtverwaltung

Die Parkplätze an der Neumattschule möchte die Stadtverwaltung künftig rund um die Uhr an Lehr- und Schulpersonal vermieten – auch nach Unterrichtsende. Für den Sportbetrieb stünden diese am Abend und am Wochenende damit nicht mehr zur Verfügung. Dagegen regt sich heftiger Widerstand.

Von Kristoff Meller

Lörrach. „Reserviert für Lehrer an Unterrichtstagen, 7 bis 17 Uhr“, stand am Montagmittag noch immer auf dem Schild am Parkplatz zwischen Neumatt-Sporthalle und Stadion. Eigentlich sollte dieses bereits ausgetauscht worden sein. Denn die Schulleitung hatte die betroffenen Sportvereine am 27. April in einem Brief darüber informiert, dass die Stadt Lörrach ab 1. Mai die Parkplätze auch außerhalb der Unterrichtszeiten privat an Lehrer und Schulpersonal vermieten möchte.

Dass die Vereine und Sportler nicht im Vorfeld befragt wurden, kritisierte CDU-Stadtrat Bernhard Escher in der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Wo sollen denn die Sportler und die Zuschauer der Heimspiele der Basketballabteilung des CVJM Lörrach künftig beispielsweise parken?“, wollte er von der Verwaltung wissen. Natürlich sei es verständlich, dass die Parkplätze tagsüber für Lehrer vorgehalten werden, dass diese Flächen aber auch abends nicht mehr für die Sportler zur Verfügung stünden, könne nicht sein, so Escher.

Diese Ansicht teilt die Interessengemeinschaft der Lörracher Turn- und Sportvereine (IGTS). Deren Vorstand hat sich in der vergangenen Woche in einem Brief an die Stadtverwaltung gewandt und die „rücksichtslose Vorgehensweise gegenüber den Sportvereinen“ kritisiert. Die Halle werde „außerschulisch für den Trainingsbetrieb sowie den Wettkampfsport intensiv genutzt“, weshalb die IGTS sehr irritiert über die neuen Absichten der Stadtverwaltung sei.

Lutz verspricht Klärung im nächsten AUT

Der Eigenbetrieb Stadtwerke sei mit der geplanten Regelung „maßlos über das Ziel hinausgeschossen“, denn „spätestens nach Schulschluss“ stünden die Parkflächen den Sportvereinen zur Verfügung. Denn die Halle sei ein „Sozialobjekt der Sportbevölkerung“, das vom Bundesland „auch für diesen Zweck explizit gefördert“ wurde. „Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar“, erklärte der IGTS-Vorsitzende Manfred Sütterlin gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

Oberbürgermeister Jörg Lutz hat bereits in der Gemeinderatssitzung angekündigt, in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales (AUT) am 30. Mai über den Vorgang zu berichten und für Aufklärung zu sorgen. Wolfgang Droll, Betriebsleiter der Stadtwerke, wollte sich darum am Montag auf Anfrage unserer Zeitung nicht umfassend zum Thema äußern. Bis zu einer Klärung werde die Neuregelung aber keinesfalls umgesetzt. Außerdem zeigte er sich optimistisch, dass eine Lösung gefunden werde, mit der alle Beteiligten leben könnten.

Hintergrund für die Maßnahme sei eine Neuorganisation der Zuständigkeit, so Droll. Die Parkflächen gehören den Stadtwerken, bislang sei aber der Fachbereich „Jugend, Schulen, Sport“ für die Bewirtschaftung zuständig gewesen. Künftig soll sich der neu aufgestellte Eigenbetrieb direkt darum kümmern.

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