An der Veranstaltung nahmen Vertreter der Sprach-Kitas und anderer interessierter Kindergärten teil. Michaela Kern, die für die Bürgerstiftung die Fachberatung durchführt, erläuterte das Förderprogramm, für das der Bund bis 2019 jährlich 100 Millionen Euro in die Hand nimmt. Es beruht auf drei inhaltlichen Säulen: der „alltagsintegrierten Sprachförderung“, der Zusammenarbeit mit den Familien und einer inklusiven beziehungsweise interkulturellen Pädagogik – das heißt, dass die kulturelle Vielfalt in den Kindergartengruppen genutzt werden soll. Sie ist in allen Lörracher Kindergärten Realität. So etwa im katholischen Kindergarten St. Anna in Stetten, der laut eigenen Angaben Kinder aus 18 Nationen betreut und eine der sieben Sprach-Kitas ist.
Die Sprachförderkräfte der geförderten Einrichtungen berichteten über die Maßnahmen, die sie in der Praxis bereits durchführen. So ermutigt Sabine Schwarm vom evangelischen Kindergarten Luise-Scheppler-Haus Eltern mit Migrationshintergrund, den Kleinen im Kindergarten in ihrer Muttersprache vorzulesen. Eine Erzieherin übernimmt dann den deutschen Part der Geschichte. Franziska Roser vom Familienzentrum Kinderland Lörrach konzentriert sich in ihrer Kita auf Babys und Kleinkinder, die noch nicht sprechen. In Eins-zu-eins-Alltagssituationen wie dem Füttern oder Wickeln spricht sie mit ihnen und gewöhnt sie an die deutsche Sprachmelodie.