Lörrach Schock und Enttäuschung

Die Oberbadische

Umfrage: Lörracher Passanten kommentieren den Ausgang der Bundestagswahl

Ein herber Verlust für die Union, die SPD kündigt an in die Opposition gehen zu wollen: Das Ergebnis der Bundestagswahl 2017 sorgt für Kontroversen. Katharina Ohm befragte gestern Passanten in Lörrach, wie sie den Ausgang der Wahl bewerten.

Johanna Badur: „Ich habe am Sonntag zum ersten Mal gewählt. Es hat mich überrascht, dass die SPD so schlecht abgeschnitten hat. Ich war außerdem geschockt davon, dass die SPD in keine Regierungskoalition will, weil das damit nur eine Kombination aus CDU, Grünen und FDP zulässt, und von der Idee bin ich wenig begeistert.“

Noelle Schmiedel: „Mich erschreckt das Wahlergebnis. Es macht mir Angst, dass die AfD knapp 13 Prozent erhalten hat. Dass dagegen die Grünen und die Linke so wenig Stimmen erhalten haben, macht mich traurig. Ich bin auch von Merkel an der Spitze nicht so begeistert.“

Robert Dehn: „Ich finde es einerseits gut, andererseits schlecht. Mir gefällt es nicht, dass Merkel Kanzlerin geblieben ist, gut finde ich den Verlust der CDU. Ich kann nicht nachvollziehen, dass immer noch so viele Menschen diese Partei wählen.“

Peter Trefzer: „Das Wahlergebnis war so zu erwarten. Ich finde es schlecht, dass die SPD keine Regierungsmehrheit bilden will. Es ärgert mich ein bisschen, dass Grüne und FDP mit viel weniger Stimmen zu den Verhandlungen gebeten werden, während Parteien, die deutlich mehr Sitze gewonnen haben nicht mitreden.“

Benjamin Koch: „Die SPD und CDU haben gemeinsam nur knapp über 50 Prozent erreicht, so wenig wie schon lange nicht mehr. Es zeigt einerseits die Verunsicherung im Land, sodass viele etwas neues suchen wie die AfD. Andererseits zeigt der Wiedereinzug der FDP aber auch, dass viele zwar Veränderung suchen, aber in altbekannten Parteien.“

Horst Leber: „Das Ergebnis war schon ein bisschen voraussehbar. Dass die AfD so viel Zuwachs erhalten hat, finde ich dramatisch. Auch die Regierungsverhandlungen werden nicht ganz einfach werden.“

Robert Göberlin: „Mich macht das Ergebnis traurig, weil wir in Deutschland gerade eine zunehmende Radikalisierung von rechts erfahren müssen. Die Leute scheinen leider unsere nationalsozialistische Vergangenheit vergessen zu haben, insbesondere die jungen Menschen – so scheint es mir zumindest.“

Thomas Wollseifen: „Ich möchte den deutschen Maler Max Liebermann zitieren, der während der Beobachtung eines Fackelzugs vor seinem Haus anlässlich der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 sagte: ’Ich könnte gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte’ – so habe ich mich gestern Abend gefühlt, als ich den hohen Stimmenanteil der AfD gesehen habe.“

Marco Mucks: „Gute Frage: Ich war das erste Mal in meinem Leben wählen, weil ich die Rechten verhindern wollte. Das Wahlergebnis gefällt mir nicht. Die AfD muss nicht sein.“

Renate Schmied: „Ich sehe das Ergebnis mit gemischten Gefühlen. Der starke Rechtsruck ist bedenklich. Es stört mich, dass die AfD keine spezifischen Inhalte hat, sondern nur polemisch polarisiert. Auch der große Zulauf von Protestwählern ist bedenklich, weil wir jetzt die nächsten vier Jahre mit dem Ergebnis leben müssen.“

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