Lörrach Schritt für Schritt ins pure Glück

Die Oberbadische

Reiterverein Lörrach: Vor zehn Jahren fand der Umzug auf die neue Reitanlage am Salzert statt

Von Lara Hackmann

Reitertradition gibt es schon seit 1886 in Lörrach – die Geschichte des Reitervereins ist lang. Ein neues Kapitel begann mit dem Projekt „neue Reitanlage“ vor zehn Jahren. Und der Umzug brachte nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Glück für den Verein.

Lörrach. Die jetzige Anlage war der 13. Versuch, ein geeignetes Gelände für den Betrieb mit 40 Pferden zu finden – ein schwieriges Unterfangen, doch die Zeit drängte. Denn nach 38 Jahren lief der Pachtvertrag auf dem Gelände der ehemaligen Reitter-Brauerei an der Wallbrunnstraße (heute Wohngebiet „Am Stadtgraben“) aus, und so musste sich der Reiterverein nach einer neuen Bleibe für Pferde und Verein umsehen.

Im Jahr 2005 und mit mehr als 15 000 Arbeitsstunden in Eigenleistung wurde das Projekt auf die Beine gestellt, zunächst mit einer Reithalle und zwei Stallungen sowie einem Reiterstübchen. „Der Umzug war ein voller Erfolg. Jeder half mit und packte mit an. Das war auch nötig, denn der Aufwand war enorm. Aber es hat sich gelohnt. Mit der neuen Anlage konnten wir nur gewinnen, und das stand stets im Vordergrund“, erklärt Susanne Braunhofer, Vorsitzende des Reiterverein Lörrachs, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Im April 2007 erfolgte dann endlich der ersehnte Umzug aller Pferde in den neuen Stall mit großen, luftigen Boxen und Paddocks. Seitdem ist nicht nur die Anlage gewachsen, sondern auch der Verein und die Anzahl der Pferde. „In jeglicher Hinsicht haben wir pures Glück gewonnen“, sagt Braunhofer. Die Bedürfnisse der Reiter und der mittlerweile über 40 Pferde kommen auf dem neuen Gelände nicht zu kurz.

Recht schnell konnte nach dem Umzug ein Außenreitplatz durch interne Spenden realisiert werden, und im Jahr 2011 folgte die zweite Reithalle. Letztes Jahr erhielt diese eine Holztribüne, auf der viele Zuschauer beispielsweise beim jährlichen „Tag des Pferdes“ Platz finden. Am Außenplatz wurde ein Richterhäuschen errichtet. Außerdem wurden eine Futterhalle und ein Roundpen im Außenbereich gebaut, um den Pferden mehr Bewegungsmöglichkeiten zu bieten und den Reitern einen Platz für Bodenarbeit.

„Mittlerweile haben wir 17 Koppeln zur Verfügung, es ist alles heller und deutlich luftiger. Wir können uns nicht mehr vorstellen, nur noch mit einer Reithalle zu existieren“, erzählt Braunhofer. Die Möglichkeiten haben sich mehr als verdoppelt. Deshalb müssen auch die 414 Mitglieder – davon über 180 unter 18 Jahren – immer mehr leisten. Denn auch die Zahl der Voltigierstunden, Lehrgänge und Veranstaltungen ist gestiegen.

„Vieles haben wir neu und anders aufgezogen. 2011 wagten wir einen großen Schritt und holten das Regio-Reitturnier vom Festplatz im Grütt auf die hauseigene Anlage zu uns“, sagt Braunhofer. Dies führte zur Erleichterung aller Organisatoren: „Im Grütt war die Logistik enorm. Hier lässt sich das Ganze deutlich einfacher und entspannter gestalten.“

Doch nicht nur das Regio-Reitturnier änderte seinen Standort, auch der „Tag des Pferdes“ zog vom Grütt auf die Reitanlage um – mit neuem Programm. „Wir haben einige Veränderungen vorgenommen, so finden jetzt zum Beispiel keine Prämierungen mehr statt, dafür aber Vorführungen von Pferderassen. Es gibt viele eigene Darbietungen und Ponyreiten“, so Braunhofer. Auf der damaligen Fläche sei all das nicht möglich gewesen: „Der viele Platz und die vielen Möglichkeiten sind ein hundertprozentiger Gewinn für uns.“

Neu ist auch die Schulpferde-Patenschaft: Seit zwei Jahren können Pferdeliebhaber mit einem Patenbeitrag von 200 Euro ein Jahr lang für einen Teil des Unterhalts eines Schulpferds sorgen. Dass sich der Verein über die Paten freut, lässt sich an den Patenschaftsbildern erkennen, die unter anderem auch in den Stallungen hängen.

Nach zehn Jahren sind der Ausbau der Anlage und die Optimierung der Infrastruktur vorerst beendet. Das Gelände bietet nun laut Braunhofer genügend Spielraum für einen geregelten Reitbetrieb: „Momentan sind wir einfach nur zufrieden und glücklich.“

Allerdings sorgen die jüngsten Pläne der Stadt, den nordöstlichsten Rand des Salzerts zu erweitern (wir berichteten), derzeit für eine gewissen Beunruhigung bei den Mitgliedern des Reitervereins, so Braunhofer. Denn aktuell ist noch nicht klar, wie groß die Fläche des Neubaugebiets letztlich werden soll. Oberbürgermeister Jörg Lutz habe dem Verein jedoch bereits mitgeteilt, dass es keinen Grund zur Sorge gebe.

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