Lörrach-Haagen (rr). Rauch dringt aus der Schlossbergschule, Blaulichter blitzen. So sah es am Freitagabend unter der Burg Rötteln aus. Fünf Löschzüge aus Haagen, Hauingen und Brombach waren angerückt. Die Trupps sprangen aus den Autos, informierten sich kurz über die Situation und begannen mit dem Aufbau der Wasserversorgung. Jeweils zwei Feuerwehrleute sausten mit Schlauchspindeln zu den Hydranten in den benachbarten Straßen und verlegten Schläuche. Währendessen hatten die Zugführer die beiden Brandherde lokalisiert, einer war im Chemiekabinett im Erdgeschoss, der andere im Keller, dort stand ein überhitzter Töpferofen in Flammen. Nach ersten Erkundungen waren mehrere Personen in den verrauchten Räumen eingeschlossen. Deshalb begaben sich Suchtrupps in das Gebäude. Jeweils zwei Feuerwehrleute gingen, ausrüstet mit den schweren Atemschutzgeräten, gebückt dicht über dem Boden durch den Qualm. Neben ihren Handlampen zogen sie auch einen Schlauch mit kleinem Strahlrohr. Dieser diente nicht nur dazu, um bei plötzlich ausbrechenden Flammen sofort löschen zu können, nach hinten gab er auch Sicherheit, denn im Notfall könnte ein Rettungstrupp genau an diesem Schlauch entlang zu den gefährdeten Kameraden gelangen. Einige eingeschlossene Schüler waren vor dem Feuer ins Obergeschoss geflüchtet, sie wurden mit der Drehleiter sicher auf den Schulhof gebracht. Nach rund 20 Minuten waren 18 gefährdete Personen gefunden, ihnen wurde auf dem Hof erste Hilfe zuteil. Die Löschtrupps hatten nach einer guten halben Stunde beide Brandstellen gelöscht. Zum Glück handelte es sich hier nur um die Jahres-Abschlussübung des Feuerwehrbereiches Nord, also der Abteilungen Hauingen, Haagen und Brombach, die damit beendet war. Florian Boers, Kommandant der Abteilung Haagen, dankte den beteiligten 75 Kameraden, darunter auch fünf Frauen. „Alle Aufgaben wurden korrekt und schnell erfüllt,“ sagte er den angetretenen Mannschaften. „Große Fehler gab es nicht, Kleinigkeiten werden wir verbessern.“ Dass die Kameraden mit vollem Einsatz dabei waren wurde vor allem deutlich, als sie die Atemschutzmasken abnahmen. Verschwitzt und geschafft gönnten sie sich am Rande des Übungsfeldes eine kurzen Moment Ruhe. Mit Einsatzkleidung, Helm und Atemschutzgerät sind es immerhin rund 25 Kilogramm Ausrüstung, die sie mitschleppen. Stephan Schepperle, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Lörrach, bedankte sich für den Einsatz. In vielen Stunden hätten die Kameraden im zurückliegenden Ausbildungsjahr neues Wissen erworben und nun ihre Kenntnisse unter Beweis gestellt. „Vor allem auf Euren Gemeinschaftssinn kommt es immer wieder an,“ präzisierte Schepperle.