Lörrach Schulleiter möchten neuen Fahrplan für das Szenario 8

Die Oberbadische
Die Schulleiter äußern sich in einem Schreiben zum Szenario 8 der Schulentwicklungsplanung. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Schulen: Erst 2. Säule stärken, dann drittes Gymnasium prüfen

Lörrach (bk). In einem Schreiben an die Verwaltungsspitze und die Mitglieder des Gemeinderats äußern sich Lörrachs Schulleiter zum Szenario 8 der Schulentwicklungsplanung.

Dieses behält im Kern den Status quo auf dem Campus Rosenfels bei, allerdings mit einem künftig auf vier Züge zurückgeführten Hans-Thoma-Gymnasium (HTG). Im Gebäude der Neumatt-Werkrealschule würde ein neues Gymnasium entstehen, in Brombach eine Realschule aus der Werkrealschule hervorgehen, und im Grütt soll die Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule (ASS) an ihrem Standort weiterentwickelt werden. Die Grundschulen im ASS-Gebäude sowie in der Neumatt sollen aufgelöst und die Schüler auf andere Grundschulen verteilt werden. In Stetten müsste hierfür die Fridolinschule ausgebaut werden. Der Grundschulbezirk der ASS würde aufgefächert nach Tumringen, zur Eichendorffschule und zur Hebelschule.

Die Schulleiter erinnern in der Stellungnahme an Leitlinien der Schulentwicklungsplanung, die in erster Linie eine Entlastung des Campus sowie eine Stärkung der zweiten Säule zum Ziel hat. Letzteres sehen sie durch das Szenario 8 nicht gewährleistet. Dagegen sei eine Steigerung der Sogwirkung auf die Gymnasien (die erste Säule) zu erwarten. Bei einer weiteren Stärkung der ersten Säule sei eine Verschärfung des Fachkräftemangels sowie eine Zunahme von Ausbildungs- und Studienabbrechern zu befürchten. Zudem werde die Grundschullandschaft durch die Schließung der beiden Grundschulen „nachhaltig negativ verändert“. Hierdurch würden zwei Quartiere abgewertet.

Darüber hinaus sei das Szenario 8 nicht wissenschaftlich begründet.

Deshalb werden im Schreiben Maßnahmen zur Stärkung der zweiten Säule empfohlen. Konkret: Schnellstmöglicher Ausbau der Albert-Schweitzer-Gemeinschafts-schule mit der notwendigen Infrastruktur. Gleichzeitig müsse die Hellbergschule Brombach zu einer Verbundschule aus Grund-, Werk- und Realschule weiterentwickelt werden. „Erst nach Abschluss dieser Maßnahme bedarf es unserer Meinung nach einer erneuten Betrachtung, ob der Bedarf für ein drittes Gymnasium noch vorhanden ist. Ungeachtet dessen könnte eine Erweiterung des Stelzenbaus Abhilfe für die akute Raumnot am HTG schaffen“.

„Dringend abgeraten“ wird von der Schließung der beiden Grundschulen. Die Fridolinschule sei schon jetzt an ihren räumlichen Kapazitätsgrenzen angelangt. Kämen die Neumatt-Grundschüler hinzu, entstünde eine pädagogisch nicht mehr sinnvolle Organisationseinheit. Eine Aufwertung des Standorts in der Neumatt könnte darin bestehen, „dass schulisch nicht benötigte Räumlichkeiten von der Musikschule und der Jugendhilfeeinrichtung genutzt werden können“

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