Lörrach Seelenspiegel am Engelplatz

Die Oberbadische
Chantal Convertinis Werke kreisen um Melancholie, Nostalgie und Erinnerungen. Foto: Katharina Ohm Foto: Die Oberbadische

Kunst: Die Wohnresidenz stellt Werke Schweizer Kunststudenten aus

„Times of Reflection“: Sich selbst hinterfragen, sich neu reflektieren – das sind Themen der Ausstellung, die derzeit in der Senioren-Wohnresidenz am Engelplatz zu sehen ist.

Von Katharina Ohm

Lörrach. Das Ungewohnte kann ein Anstoß sein, um sich selbst in einem neuen Licht zu betrachten. Für die Bewohner der Wohnresidenz war zunächst das Alter der Aussteller ungewohnt. Die sieben Künstler studieren allesamt für den Lehrberuf an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Gleichzeitig werden die Betrachter mit modernen Techniken konfrontiert: Scans, Notizen auf kleinen Haftzetteln oder plastische Installationen aus dem Polyester PET hängen da an den Wänden neben Werken mit Acrylfarben und Fotografien. „Schon vor der Vernissage erhaschten die Bewohner einen Blick auf die Bilder, was zu lebhaften Diskussionen führte“, freut sich die Organisatorin Ute Hammler. Die Sozialarbeiterin an der Wohnanlage ist in Personalunion auch die Seniorenbeauftragte der Stadt Lörrach. „Es ist wichtig, egal in welchem Alter, sich immer wieder zu hinterfragen“, findet Hammler.

Die sieben Künstler wählten völlig verschiedene Zugänge zum Thema: Es wurde nicht nur gesellschaftskritisch, teils melancholisch interpretiert, sondern auch mit den physikalischen Eigenheiten von Reflexion gespielt. Mit zarter Ästhetik etwa tanzen die sechs gescannten Plastiktüten in Agatha Gücks Werk „Adapt“ am Betrachter vorbei. Ganz in grau gehalten wirken die Scans leicht verloren, erinnern an schwebende Quallen. Gleichzeitig sollen die Bilder an die immer größer werdende Plastikverschmutzung in den Weltmeeren erinnern.

Melancholisch sind die Malereien in Acryl von Chantal Convertini. In „When will I be invisible“ versinkt eine junge Frau in Embryohaltung auf den Grund eines Pools. Bedeckt von Rosenblättern oder Blut es bleibt Spielraum für Interpretationen. Inspiriert sind die Malereien durch den Fotografen Ryan Muirhead.

Ganz anders dagegen sieht die Installation aus PET von Taru Schmidt aus. Metallisch glänzende Wellen und Falten, kreuz und quer auf drei Quadraten verteilt, reflektieren das Licht je nach Standpunkt anders. Die Künstlerin schafft so einen ungewohnten Zugang zum Thema spiegelnde Wasseroberflächen, die sich durch all ihre ausgestellten Werke ziehen. Auch die anderen Künstler, Jonas Studer, Rebekka Bertoldo, Sonja Käser und Martina Ettlin überzeugen mit ihren Arbeiten.

  Öffnungszeiten bis zum 16 Juli: Mittwochs 10 bis 12 Uhr, freitags bis sonntags von 15 bis17 Uhr

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