Lörrach Sorgenkind Grabenstraße

Die Oberbadische

Herbstfest : Pro Lörrach will mit Food Trucks mehr Leute in die Straße locken / Umsätze durch Schweizer Kunden im Einzelhandel sinken

Von Kristoff Meller

Die Grabenstraße bleibt für Pro Lörrach ein Sorgenkind in Sachen Kundenfrequenz. Beim Herbstfest am 7. und 8. Oktober sollen Food Trucks für Belebung sorgen. Derweil spürt der Einzelhandel einen Rückgang bei den Umsätzen durch Schweizer Kunden.

Lörrach. „Die Frequenz ist rückläufig“, sagte Pro Lörrach-Vorsitzender Hans-Werner Breuer beim gestrigen Pressegespräch zum Herbstfest. Das sei allerdings kein lokales Problem am Oberrhein, sondern auch bei den Kollegen in Konstanz und anderen Orten seit Beginn des Jahres zu spüren (wir berichteten).

Die eidgenössische Kundschaft übe sich zunehmend in Zurückhaltung: „Wenn der Preisunterschied nicht groß genug ist, kaufen sie lieber in der Schweiz. Die Kunden wollen nicht 30 Minuten am Zoll stehen, nur um ein paar Euro zu sparen“, erklärte Breuer. Zudem reagierten die Schweizer Händler verstärkt mit besonderen Angeboten.

Grabenstraße

Besonders akut – und das unabhängig vom Schweizer Einkaufsverhalten – ist das Thema Kundenfrequenz in der Grabenstraße: „Sie funktioniert als Einkaufsstraße einfach nicht“, bilanzierte Breuer. Vom Senser Platz aus nehme die Frequenz nach den Geschäften Sportmüller und Potpourri rapide ab.

Am Herbstfest möchte Pro Lörrach die Straße mit einem neuen Konzept beleben. Der Stand von Energiedienst werde dieses Mal komplett an den Hebelpark umziehen, in der Grabenstraße sollen hingegen acht Foodtrucks mehr Laufkundschaft anlocken.

Der für 15. Oktober geplanten Umwandlung der Straße zur Fußgängerzone stehe der Einzelhandel weiter skeptisch gegenüber. Die jetzt geplante Umwidmung habe „weder Hand noch Fuß“, so Breuer.

Aufgrund der Linienbusse und der großen Tiefgarage unter dem Chesterplatz mit rund 200 Stellplätzen entstehe keine fahrzeugfreie Einkaufsstraße. Er geht davon aus, dass es am Anfang zudem „zu Reibereien kommen“ werde und macht sich weiter für ein Gesamtkonzept für das Postareal sowie die Graben- und Palmstraße stark.

Umgestaltung Postareal

Darum hofft Breuer auch auf eine rasche Umgestaltung des Postareals. Geplant ist ein fünfstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude, wobei die unteren beiden Stockwerke mit rund 8500 Quadratmetern Fläche für Handel und Gastronomie reserviert sind. In den oberen drei Etagen sollen Wohnungen entstehen.

Breuer fände es schlecht, wenn Investor Bernard Dov Widerkehr nicht gleich zum 1. Januar 2018 den Abbruch des alten Gebäudes in Angriff nehmen würde. Ein längerer Leerstand würde sich negativ auswirken, da das Areal laut Breuer schon jetzt nicht sehr attraktiv ist und die sozialen Probleme durch die sich dort aufhaltende Gruppen in jüngster Vergangenheit deutlich zugenommen haben.

Automeile

Weniger Fahrzeuge wird es auf jeden Fall bei der Automeile des Herbstfestes rund um den Senser Platz geben: Das ist das Ergebnis der Sicherheitsbegehung von Pro Lörrach mit der Feuerwehr und langen Diskussionen mit der Stadtverwaltung. „Wir mussten die Anzahl reduzieren, weil gewisse Flächen für die Feuerwehr freigehalten werden müssen“, erklärte Breuer. Kurzfristig habe die Automeile sogar „auf der Kippe“ gestanden, gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Lutz habe man aber schlussendlich eine für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden.

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