Von Guido Neidinger Lörrach. Der 1. Spatenstich für das Hochaus „Weitblick“ an der Zollfreien Straße in Stetten markierte gestern zugleich den Baubeginn. Die Wohnbau Lörrach erstellt hier 19 Luxus-Wohnungen und investiert elf Millionen Euro. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Auftakt für das ambitionierte Hochhausprojekt „Weitblick“ am Leibnizweg in Stetten vollzogen. Und weil das Wetter so mild ist, können nach den Worten von Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt die Baggter anrollen und mit dem Ausheben der Baugrube beginnen. Bereits im übernächsten Jahr sollen die ersten Eigentümer im „Weitblick“ einziehen. Von der Idee für das Hochhaus, die die Architekten Jürgen Moser und Frank Hovenbitzer hatten, bis zum gestrigen ersten Spatenstich wurde das Projekt in Rekordzeit geplant. Das gelang auch dank der schnellen Abwicklung des zweistufigen Bebauungsplanverfahrens. Bürgermeister Wilke: „Das war der schnellste Bebauungsplan, den es je in Lörrach gab.“ Oberbürgermeister Jörg Lutz bezeichnete die Wohnbau als „eine der außergewöhnlichsten kommunalen Wohnungsgesellschaften weit und breit“. Trotz des Luxusprojekts am Leibnizweg werde das Unternehmen seinem Auftrag des sozialen Wohnungsbaus gerecht. Das zeige nur wenige Meter weiter der Neubau der Sozialwohnungen an der Dammstraße. Damit die Wohnbau kein finanzielles Risiko mit dem Hochhaus eingeht, wurden laut Nostadt zuvor die Kosten genau kalkuliert und der Bedarf für dieses Wohnungssegment ermittelt. Dass der Bedarf trotz der hohen Kaufpreise gegeben ist, zeigt der Vermarktungsstand zum Baubeginn. „Sieben Wohnungen sind bereits verkauft, zwei werden im Februar notariell beurkundet, und diverse Interessenten sind vorhanden“, listete Nostadt auf. Völlig unumstritten war das Hochhaus, das einschließlich der beiden Parkdecks 57 Meter in die Höhe ragen wird, nicht. So hagelte es Kritik aus der schweizerischen Nachbargemeinde Riehen, und auch in Lörrach gab es einige Bedenken. Dass die Stimmung sich letztlich doch gut entwickelt hat, ist nach Meinung des Oberbürgermeisters dem guten Image der Wohnbau zu verdanken. Für die Architekten betonte Frank Hovenbitzer, Ziel sei es nicht nur, „ein schönes Haus zu bauen“, sondern den Eingang der Stadt von der Zollfreien aus „zu gestalten“.