SPD beantragt Citytarif: Stadt prüft

Von Guido Neidinger

Lörrach. Kurzstreckentarif, Vierfahrtenkarte, ganzjähriges Sozialticket, halbjähriges Sozialticket, Citytarif: Ein Potpourri von Sozialtarifen für den Öffentlichen Nahverkehr wurde in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag diskutiert. Um es vorweg zu nehmen: Alle wurden verworfen – bis auf den Citytarif. Dieser wird auf Antrag der SPD-Fraktion von der Verwaltung geprüft.

Auch wenn die Zuschüsse bei einem Citytarif für die Stadt erheblich sein dürften, Chancen hat diese Variante durchaus. Selbst Oberbürgermeister Jörg Lutz meinte: „Der Citytarif wäre der große Wurf.“ Allerdings müsse man die Kosten für die Stadt im Blick behalten.

„Wir wollen den großen Wurf“, knüpfte Christiane Cyperrek (SPD) an die Worte des Stadtoberhaupts an. Der Citytarif sei „ein Sozialticket für alle. Er ist einfach zu verstehen und wertet den ÖPNV auf“. Die Stadträtin verwies auf solche Tarife in vielen Städten, auch in Freiburg.

Eine Lanze für ein Ticket das nur sozial Schwachen zugute komme, brach Gerd Wernthaler (Grüne). Sein Vorschlag: Die Stadt kauft solche Sozialtickets, gibt sie an die Sozialverbände weiter, die diese an sozial Schwache verteilen. Sympathiebekundungen gab es dafür nicht. Das gilt auch für den Wunsch von Matteo diPrima (Linke) nach einem Sozialticket von Oktober bis März.

Den Citytarif befürwortete Uwe Claassen (Freie Wähler): „Damit würden ganz andre Leute mit der S-Bahn fahren“, prognostizierte er.

Günter Schlecht (SPD) brachte bereits einen möglichen Preis für den Citytarif ins Gespräch. „Ein Euro für alle, das muss unser Ziel sein.“ Schlecht ergänzte: „Nach dem Auto und dem Fahrradverkehr ist jetzt der Bus dran.“

Problematisch sieht die CDU-Fraktion indes den Citytarif. „Wir können uns nicht eine Million oder mehrere hunderttausend Euro an Zuschüssen pro Jahr für den Citytarif leisten“, erklärte Chris Kiefer.