In einem Sommer-Lern-Camp bereiten sich derzeit Kinder mit Migrationshintergrund im Alten Wasserwerk auf das neue Schuljahr vor. Von Silvia Waßmer Lörrach. „Wir wollen den Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die deutsche Sprache auf spielerische Art näher bringen“, sagt Peter Geiselhardt vom Sozialen Arbeitskreis Altes Wasserwerk (SAK). Zusammen mit Marlene Neymeyer und Scarlett Erler vom didaktischen Seminar für Lehrerbildung in Lörrach kümmert er sich um die Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren im Sommmer-Lern-Camp des SAK und der Stadt Lörrach. Mit einem abwechslungsreichen Programm werden die Schüler sprachlich fit gemacht für das neue Schuljahr. Unter dem Motto „Machen, Lachen, Quatschen“ wird dabei seit dem 25. August zwei Wochen lang mehrere Stunden am Tag gebastelt, gerappt und gelesen. Außerdem werden gemeinsame Ausflüge, zum Beispiel zum Steinener Vogelpark oder zur Hasler Höhle, unternommen. Auch eine Stadtralley durch Lörrach hat die Gruppe zum Kennenlernen der Kreisstadt schon absolviert. „Im Musikworkshop haben wir zum Thema außerdem einen Rap aufgenommen“, erzählt Geiselhardt, der in der Region auch als Hip-Hop-Musiker Peter Reimtgut bekannt ist. Das Ergebnis der musikalischen Bemühungen soll beim großen Abschlussfest des Sommmer-Lern-Camps am morgigen Freitag im Alten Wasserwerk den Eltern präsentiert werden. In weiteren kreativen Stunden entstanden zudem unter anderem ein buntes Banner fürs Camp, Traumfänger oder gebatikte T-Shirts. Außerdem gestaltete jedes Kind am ersten Tag ein Leporello, welches nun Tag für Tag mit neuen Bildern und Erinnerungen gefüllt wird. Gezielt wird bei allen Angeboten und Aktivitäten dabei mit der deutschen Sprache gearbeitet. „Wir sprechen ausschließlich Deutsch“, sagt Geiselhardt. Und tatsächlich konnte er bei den Jungen und Mädchen aus neun verschiedenen Herkunftsländern (Bulgarien, Italien, Syrien, Russland, Polen, Serbien, Albanien, Georgien und dem Sudan) in den vergangenen Tagen auch schon Fortschritte beobachten: „Die Hemmschwelle bei den Kindern, die gar kein Deutsch oder nur schlecht sprechen, ist nach ein paar Tagen gesunken, und sie haben langsam angefangen, sich auf Deutsch zu äußern.“ Immer wieder unterstützen die drei Campleiter das Lernen der Sprache auch durch gezielte Sprachspiele wie zum Beispiel mit dem Kinderlied „Mein Hut, der hat drei Ecken“ oder der täglichen Verabschiedung „Bevor wir auseinander gehen, sagen wir auf Wiedersehen“. Ebenso werde viel gelesen, erzählt Geiselhardt. Am Ende eines jeden Camp-Tages gibt es außerdem in der Gruppe eine Reflexionsrunde, in der jeder Teilnehmer ein Wort des Tages bestimmt. „Dieses Ritual kommt bei den Kindern total gut an und hat sich bewährt“, freut sich der SAK-Mitarbeiter.