Lörrach Stadt und Kreis favorisieren Haagen

Die Oberbadische
Stadt und Landkreis favorisieren als Standort für die Gemeinschaftsunterkunft den Standort „Ob dem Dorf“ am Haagener Ortsausgang. Foto: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Foto: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Foto: Die Oberbadische

Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber: Standort „Ob dem Dorf“ in der Hornbergstraße vorgeschlagen

Von Bernhard Konrad
Lörrach. Stadt und Landkreis favorisieren als Standort für eine Gemeinschaftsunterkunft für 200 Asylbewerber das Areal „Ob dem Dorf“ in der Haagener Hornbergstraße. Das haben Oberbürgermeister Jörg Lutz und Landrätin Marion Dammann am Mittwochabend in einer Sondersitzung mit Stadt- und Ortschaftsräten bekannt gegeben.

Die Ausgangslage

Nachdem die ursprüngliche Planung für eine Unterkunft  in Brombach verworfen werden musste, sei die Stadt „nochmal komplett neu gestartet“, sagte Bürgermeister  Michael Wilke  beim Mediengespräch unmittelbar vor der Sondersitzung.
 
Das Vorgehen der Stadt

Die Kommune habe in den vergangenen Monaten  zahlreiche potenzielle Standorte in jedem Stadt- und Ortsteil von Lörrach untersucht, die für den Bau der zweiten Gemeinschaftsunterkunft geeignet schienen. In der ersten Unterkunft, einem Gebäude der Wohnbau Lörrach, sind bislang 32 Asylbewerber eingezogen. „Und zwar problemlos“, wie Lutz betont.

Das Anwesen in der Gretherstraße bietet Platz für 100 Menschen. Wie berichtet, hat sich die Stadt  nicht zuletzt auf Grund der in Lörrach herrschenden Wohnungsknappheit für die Aufnahme der Asylbewerber in einer Gemeinschaftsunterkunft ausgesprochen und damit gegen  eine „kommunale Anschlussunterbringung“, so Lutz, bei der die Menschen nach spätestens 24 Monaten in einem Flüchtlingsheim von den Kommunen mit Wohnraum versorgt werden.  Im Landkreis werden monatlich zwischen 60 und 90 Menschen untergebracht.
 
Drei Standorte zur Auswahl

Von anfangs 30 Standorten wurden 18 Grundstücke einer genaueren Prüfung unterzogen. Bei dieser  waren  Kriterien wie Größe,  Anzahl möglicher Vollgeschosse,  Infrastruktur, Nähe zur vorhandenen Wohnbebauung,  Zuschnitt des Geländes,  Anbindung an den ÖPNV und  die Verfügbarkeit   maßgeblich. Das Ergebnis waren drei mögliche Standorte einer Gemeinschaftsunterkunft für 200 Personen in Haagen, Stetten (Tulla Straße-Süd, an der Abzweigung Basler Straße oberhalb des TuS Stadions) und Tumringen (Tumringen-Süd, in Nachbarschaft der Gevita-Seniorenresidenz). Stadt und Landkreis  präferieren den Standort in Haagen und sprechen für diesen aufgrund der genannten Kriterien   eine  Empfehlung aus. Beim Gelände in Stetten sei „kein Erwerb möglich – ein K.o-Kriterium“, so Dammann. Das Tumringer Areal sei  „eng umgrenzt“, zudem sei dort das baurechtliche Verfahren langwierig.  Die Empfehlung wird in der  Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 29. Januar, nochmals öffentlich erläutert.
 
Das sagt die Kirche

Das Haagener  Gelände befindet sich im Besitz der katholischen Kirche, die es in einem auf 99 Jahre laufenden Pachtvertrag zur Verfügung stellt. Pfarrer Thorsten Becker betonte, er sei „froh, die Möglichkeit zu haben, dazu beitragen zu können, dass diese Menschen eine neue Heimat finden.“  Er sei nicht blauäugig, doch stelle sich die katholische Kirche in Lörrach dieser Aufgabe: „Wir werden nach Kräften daran mitarbeiten.“ Auch die Leiterin des benachbarten Kindergartens Arche Noah, Kerstin Moritz, sehe dem Bau einer Unterkunft für Asylbewerber positiv entgegen.
 
Die nächsten Schritte

Um Entwürfe für ein Bauwerk zu erhalten, das sich  baulich  in das örtliche Umfeld einfügt und gegebenenfalls eine anderweitige Nutzung für die Zukunft zulässt, will der Landkreis die Planungen für den Bau als Architektenwettbewerb ausschreiben.

Die Stadt geht davon aus, dass eine Gemeinschaftsunterkunft in Haagen  Ende des Jahres 2016 in Betrieb genommen werden könnte, vorausgesetzt der Gemeinderat stimmt dem Änderungsbeschluss des Bebauungsplans in Haagen zu.


2. Februar, 19.30 Uhr, Bürgerinformation im Landratsamt

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